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Die Quadratestadt ist Gastgeber der Eröffnungsnacht

Mannheim mit seinem historischen Wasserturm auf dem Friedrichsplatz ist Schauplatz der Nacht des offenen Denkmals.
Paul Michael)Stuttgart/Mannheim. „Beim diesjährigen Motto zum Tag und zur Nacht des offenen Denkmals „Wert-voll: unbezahlbar oder unersetzlich?“ denken wir an mondäne Architektur, einzigartige archäologische Stätten und altehrwürdige Kulturlandschaften – Baden-Württemberg ist reich an Denkmalen von unschätzbarem Wert“, so Claus Wolf, Präsident des Landesamts für Denkmalpflege (LAD). „Insbesondere Mannheim hat, als prächtige Residenzstadt visionär geplant und heute zweitgrößte Stadt Baden-Württembergs, ebenfalls wertvolle Denkmale zu bieten.“
Neben dem markanten Wasserturm und dem Alten Rathaus nennt er im Vorwort des Flyers zur „Nacht des offenen Denkmals“ das historische Straßennetz der „Mannheimer Quadrate“. Zudem besteche die Gastgeberstadt für die landesweite Eröffnung zum Tag des offenen Denkmals mit einigen der jüngsten Denkmale des Landes, darunter das Stadthaus N1, in dem die Eröffnung stattfindet, und der Synagoge mit dem jüdischen Gemeindezentrum sowie die Yavuz Sultan Selim Moschee.
Mehr als 50 historische Orte in Mannheim öffnen ihre Pforten
Über 50 private wie öffentliche historische Orte öffnen bis tief in die Nacht ihre Pforten, darunter auch Museen, Theater, Kirchen, historische Gärten, und laden Bürgerinnen und Bürger zu kostenfreien Führungen, offenen Ateliers und Live-Veranstaltungen mit Musik, Schauspiel und Tanz. Sie geben Einblicke in Baugeschichte, Restaurierung und architektonische Besonderheiten.
„Das Motto will zur Diskussion über die Bedeutung von Denkmalen für unser Geschichtsbewusstsein und unsere Identität als Stadtgesellschaft anregen“, so Mannheims Oberbürgermeister Christian Specht (CDU), „aber auch die Herausforderungen aufzeigen, vor die unterhaltspflichtige Kulturdenkmale eine Kommune stellen: zum Beispiel unser Nationaltheater, das älteste kommunale Theater der Welt.“ Deshalb gibt es dann auch Baustellenführungen durch das Haus, das derzeit denkmalgerecht saniert wird.
Die baden-württembergische Nacht des offenen Denkmals ist bundesweit einzigartig. Bis in die 2010er- Jahre war die Eröffnungsveranstaltung auf ein Fachpublikum ausgerichtet. Seit 2014 gibt es, angeregt durch die Bürgerschaft Tübingens, die landesweite Eröffnung für Bürger mit anschließender Nacht des offenen Denkmals in einer jährlich wechselnden Stadt.
Am Tag danach, in diesem Jahr am 14. September, wird dann der bundesweite Tag des offenen Denkmals begangen. Die zahlreichen geöffneten historischen Orte und damit verbundenen Aktionen sind auf der Internetseite der Deutschen Denkmalstiftung verzeichnet.
Flyer des LAD weißt auf besondere Highlights hin
Zusätzlich weist ein Flyer des LAD sowie des Ministeriums für Landesentwicklung und Wohnen auf einige Highlights hin. Darunter finden sich etwa der Kriegsbergturm in Stuttgart, der 1895 vom Verschönerungsverein Stuttgart nach Plänen des Ausschussmitglieds Baurat Carl Weigle erbaut wurde sowie die archäologische Ausgrabungsstätte der frühmittelalterlichen Befestigungsanlage „Birk“ bei Seckach (Neckar-Odenwald-Kreis). In Ulm hat sich die Münsterbauhütte etwas besonderes einfallen lassen und macht den Münsterturm für 32 Rollstuhlfahrer möglich – hier ist allerdings eine Voranmeldung unter 0731/1538-52 nötig).
Die Auswahl und Bandbreite der Orte und Veranstaltungen am Tag des offenen Denkmals allein im Land ist jedenfalls riesig, das heißt, Interessierte sind gut beraten, sich vorab ihr eigenes Programm zusammenzustellen. Der Wert der Denkmale erschließt sich dann beim Erlebnis.
1994 begann es im Land
Die Ursprünge des Tags des offenen Denkmals gehen auf die französischen „Journées Portes ouvertes dans les monuments historiques“ zurück. Der Europarat griff diese Idee sieben Jahre später auf und begründete die European Heritage Days. 1993 öffneten hunderte Denkmale erstmals ihre Türen für Interessierte. Ein Jahr später wurde der Tag des offenen Denkmals in Baden-Württemberg erstmalig am zweiten Septemberwochenende begangen.
Koordiniert und veranstaltet wird der bundesweite Tag von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz . Als Veranstalter beteiligt sind unter anderem Denkmaleigentümer, Vereine, Initiativen, Denkmalpfleger und zahlreiche Ehrenamtliche.