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Kolumne

Schönes Auto, aber haben Sie auch was Modernes?

Made in Germany hat einer Umfrage zufolge weltweit noch immer einen guten Ruf. Doch der heimischen Wirtschaft hilft das nur bedingt, meint Jürgen Schmidt.
Auspuffrohr mit austretendem Rauch.

Made in Germany wird von Verbrauchern weltweit vor allem bei Autos mit Benzin- oder Dieselmotoren nit einen positiven Image verknüpft.

Imago/Christian Ohde)

Es gibt sie noch, die guten Nachrichten für die geplagte Wirtschaft. Das Siegel „Made in Germany“, das ja „Made in Swabonia“ irgendwie einschließt, genießt weltweit noch immer die höchste Anerkennung noch vor „Made in Switzerland“ und „Made in Japan“. Das hat eine Umfrage ergeben, deren Seriosität völlig unstrittig ist. Schließlich hat sie ein bekanntes Nürnberger Marktforschungsinstitut durchgeführt, sie ist also gewissermaßen auch „Made in Germany“. Und der Claim steht – auch das hat die Umfrage ermittelt – bei Verbrauchern vor allem für Qualität.

Da kommt nun Baden-Württemberg ins Spiel. Denn für Konsumenten in den zehn befragten Ländern ist der Verbrenner nach wie vor das wichtigste Qualitätsprodukt. Und wer, wenn nicht wir, kann solche Autos heute und auch weiterhin bauen.

Auch bei Haushaltsgeräten wird deutsche Wertarbeit geschätzt

Allerdings kommt einem angesichts der geradezu nostalgischen Wahrnehmung deutscher Qualitätsarbeit auch ganz schnell der nach wie vor erfolgreichste Werbeslogan für das Image des Landes in den Sinn, wenn auch in leicht abgewandelter Form. Einst hieß es „Schön hier – aber waren Sie schon in Baden-Württemberg?“, nun müsste man angesichts der Wertschätzung für Diesel und Benziner aus heimischer Produktion fragen: „Schönes Auto aber haben Sie auch was Modernes?“ Denn bei zukunftsträchtigen Produkten wie Elektronik oder E-Autos haben die USA und Japan die Nase vorn, von Haushaltsgeräten einmal abgesehen. Doch wenn die Zukunft der Industrie an der Waschmaschine hängt, haben wir etwas falsch gemacht.

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