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Energiewende

In Deutschland einmalig: EnBW baut in Forbach Wasserspeicher im Berg 

In Forbach entsteht ein unterirdischer Wasserspeicher, der das Pumpspeicherkraftwerk deutlich leistungsfähiger macht. Was das für die Energieversorgung bedeutet.
Mehrere Bauarbeiter in einem großen Tunnel mit Bagger und schlammigem Boden.

In der Baustelle des Pumpspeicherkraftwerk Forbach des Energiekonzerns Energie Baden-Württemberg (EnBW) finden in der Kraftwerkkaverne Arbeiten statt. Die neue Anlage soll nach dem Willen des Energiekonzerns EnBW im Herbst 2027 in Betrieb gehen.

picture alliance/dpa/Uli Deck)

Forbach Ein deutschlandweit einmaliger unterirdischer Wasserspeicher für das Pumpspeicherkraftwerk Forbach (Landkreis Rastatt) nimmt Formen an. Die neue Anlage soll nach dem Willen des Energiekonzerns EnBW im Herbst 2027 in Betrieb gehen. Ein Kernelement dabei ist ein Tunnelsystem im Berg, ein sogenannter Kavernenwasserspeicher. Dieser soll das Speichervolumen auf rund 400.000 Kubikmeter nahezu verdoppeln.

Wie Pumpspeicherkraftwerke funktionieren

Bei diesem Kraftwerktyp wird Wasser aus einem Oberbecken durch Rohre über teils mehrere Hundert Meter Höhenunterschied zu einem Unterbecken geleitet – vorbei an einer Turbine. Diese treibt einen Generator an, der Strom erzeugt. 

Ist zu viel Energie im Netz, etwa bei einer Starkwindphase oder durch hohe Einspeisungen aus Photovoltaik-Anlagen, wird das Wasser wieder in das obere Speicherbecken gepumpt. Gerade mit Blick auf die Energiewende hin zu mehr Erneuerbaren sind Pumpspeicherkraftwerke eine wichtige Technologie.

Anderthalb Jahre Sprengarbeiten

Die neue Anlage in Forbach soll einen Turbinenbetrieb von bis zu acht Stunden ermöglichen. EnBW vergleicht die Speicherkapazität pro Zyklus (rund 456 Megawattstunden) mit jener von 50.000 haushaltsüblichen Batteriespeichern. 

Das gesamte Tunnelsystem erstreckt sich den Angaben nach auf etwa sechs Kilometer. Aktuell seien rund 98 Prozent ausgeschachtet, teilte eine Sprecherin mit. Die Sprengarbeiten hätten rund 18 Monate gedauert. „Bis Weihnachten werden die unterirdischen Hohlräume fertiggestellt sein.“ Dann werde das Kraftwerksgebäude gebaut – ebenfalls im Berg gelegen. Aus- und Umbau des Kraftwerks kosten nach Angaben des Unternehmens etwa 280 Millionen Euro. (dpa/lsw)

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