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Führungsbarometer

Die Beschäftigten wünschen sich mehr Wertschätzung

Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst bringen hohe Veränderungsbereitschaft mit. Aber sie brauchen mehr Anerkennung, modernere Strukturen und bessere Möglichkeiten zur Weiterbildung, so das Fach- und Führungskräfte-Barometer des deutschen Beamtenbunds (dbb).
Mehrere Hände halten Schilder mit "Wertschätzung" und Kronen.

Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst bringen hohe Veränderungsbereitschaft mit. Aber sie brauchen mehr Anerkennung, modernere Strukturen und bessere Möglichkeiten zur Weiterbildung, so das Fach- und Führungskräfte-Barometer des deutschen Beamtenbunds (dbb).

Illustration: dpa/Dzianis Vasilyeu, Montage: Hoß)

Bonn. Demografischer Wandel, zunehmender Fach-und Führungskräftemangel, schleppende Digitalisierung und der Wunsch nach mehr Flexibilität: Der öffentliche Dienst sieht sich mit großen Herausforderungen konfrontiert. Das Fach- und Führungskräfte-Barometer 2025 der Akademie des deutschen Beamtenbunds macht deutlich, dass die Beschäftigten bereit sind, diesen Wandel aktiv mitzugestalten.

Allerdings müssen dafür auch die Rahmenbedingungen stimmen. Herausfordernd zeigt sich insbesondere das Thema Wertschätzung: So liegt der Net Promoter Score (NPS), eine Kennzahl zur Messung der Kundenzufriedenheit und -loyalität, in dieser Kategorie bei -49 bei den Fach-und bei -39 bei den Führungskräften. Die allgemeine Arbeitszufriedenheit bewerten die befragten Fachkräfte mit -37, die Führungskräfte mit-26.

Vor allem jüngere Beschäftigte der Generation Z fühlen sich häufig nicht gesehen und nur unzureichend unterstützt. Der NPS zur Offenheit für neue Strategien, Arbeitsformen und Ansätze ist bei der Generation Z am höchsten: Bei den Fachkräften beträgt der Wert +47, bei den Führungskräften sogar knapp +50.

Fortbildung als zentraler Schlüssel zur Weiterentwicklung

Gleichzeitig bewegen sich auch die Werte der mittleren und älteren Jahrgänge im klar positiven Bereich und liegen zwischen +32 und +43. Noch deutlicher fällt der Stellenwert von Weiterbildung aus: Mit einem NPS von +54 betrachten viele Fach-und Führungskräfte sie als zentralen Schlüssel zur Weiterentwicklung.

„Viele Fach-und Führungskräfte sind bereit, ihre berufliche Entwicklung aktiv voranzutreiben und Veränderungen mitzugestalten“, sagt Simone Fleischmann, stellvertretende dbb-Bundesvorsitzende.

Simone Fleischmann, stellvertretende Bundesvorsitzende Deutscher Beamtenbund
Andreas Pein)

Dieser Veränderungswille sei „ein enormes Potenzial für die Modernisierung des öffentlichen Dienstes“, betont die stellvertretende Bundesvorsitzende.

Ein weiteres zentrales Thema ist die Digitalisierung. Hier zeigen sich im Barometer deutliche Unterschiede zwischen den Generationen. So fühlen sich Beschäftigte der Generation Z mit einem NPS von +18 vergleichsweise sicher im Umgang mit digitalen Tools und Künstlicher Intelligenz, während bei den Älteren größere Unsicherheiten bestehen.

So liegt der NPS-Wert zur digitalen Souveränität bei 30-bis 60-jährigen Führungskräften bei –32 und bei Fachkräften derselben Altersgruppe bei –26,5. In der Altersgruppe 60+ verschärfen sich die Probleme noch weiter: Führungskräfte geben einen NPS von –42 an, Fachkräfte sogar –48.

Besonders alarmierend ist laut dbb der Wert zur Frage, wie gut sich die Beschäftigten vom Arbeitgeber auf den digitalen Wandel vorbereitet fühlen: Er liegt bei –67 und fällt bei der Generation Z mit –71 sogar noch schlechter aus. Dies sei ein deutliches Signal, dass gerade die jüngeren Generationen die digitalen Defizite ihrer Organisationen sehr bewusst wahrnehmen.

Gleichzeitig machen die Ergebnisse aber auch Mut: Wandel ist möglich –und gewollt. Themen wie Diversität, Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben oder Innovations-und Weiterbildungsbereitschaft werden zunehmend positiv bewertet – zumindest in ihrer Zielsetzung.

Viele fühlen sich noch nicht ausreichend vorbereitet

Oliver Schieck, Geschäftsführer der dbb akademie e. V.
dbb akademie e. V.)

„Unsere Umfrage zeigt, wo im öffentlichen Dienst die größten Bedarfe bestehen – etwa beim digitalen Wandel und im Umgang mit Künstlicher Intelligenz. Viele Beschäftigte fühlen sich auf diese Themen noch nicht ausreichend vorbereitet“, sagt Oliver Schieck, Geschäftsführer der dbb akademie. Knapp 3000 Beschäftigte nahmen an der Online-Befragung des Bildungsinstituts teil. Darunter waren rund zwei Drittel Fachkräfte und ein Drittel Führungskräfte.

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