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Seite aus der Hochschule Kehl

Wie die Hochschule Kehl klimaneutral werden will

An der Hochschule Kehl gibt es ein Team für Klimaschutzmanagement. Es erarbeitet ein umfassendes Konzept, erste Maßnahmen sollen bis April 2026 umgesetzt werden. Die Eckpunkte des Projekts schildert Leonit Sejdija, selbst Studentin dort, in ihrem Artikel.
Gebäude mit Gerüst, rote Ziegelwand, grüne Wiese im Vordergrund.

An der Hochschule für öffentliche Verwaltung Kehl ist Klimaschutz nicht nur ein Thema im Unterricht, sondern wird auch praktiziert: Das Lehrsaalgebäude II auf dem Gelände der Hochschule erhält eine Solaranlage.

HS Kehl)

Kehl.  Seit Mai 2024 arbeitet ein eigens dafür eingerichtetes Klimaschutzmanagement-Team daran, ein umfassendes integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept für die Hochschule für öffentliche Verwaltung Kehl zu entwickeln.

Demnächst soll nun auf dieser Grundlage ein konkreter Fahrplan für künftige Maßnahmen zum Energie- und Klimaschutz beschlossen werden. Gefördert wird das Vorhaben durch die Nationale Klimaschutzinitiativ e (NKI).

Die Umsetzung erster Maßnahmen ist bereits bis April 2026 geplant. Weitere Projekte und Schritte aus dem Konzept sollen in den darauffolgenden Jahren realisiert werden. Ziel ist es, einen nachhaltigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten und die Hochschule zukunftsfähig aufzustellen.

Zielgerichtet und vernetzt: Geleitet von den Klimaschutzmanagerinnen Lisa Harseim und Lisa Windelberg steht das Projekt auf drei zentralen Säulen: Nachhaltige Organisationsentwicklung, gezielte Öffentlichkeitsarbeit und die Einbindung aller Akteure. Dazu zählen nicht nur Studierende, Lehrende und Mitarbeitende der Hochschule, sondern auch regionale Partner wie die Stadt Kehl und verschiedene Umweltverbände.

Strategische Analyse erfolgt mit dem 5-R-Modell

Im Zentrum der Konzeptentwicklung stehen fünf Handlungsfelder: Gebäude, Mobilität, IT, Ernährung und Abfall. Diese wurden im Rahmen eines Workshops mit Vertretern aus Hochschule, Stadt und Region auf Basis des sogenannten 5-R-Modells („Regeln, Rollen, Relationen, Ressourcen, Resultate“) systematisch analysiert. Die Ergebnisse fließen direkt in die Konzeptentwicklung ein.

Die hohe Beteiligung an der begleitenden Umfrage unter Hochschulangehörigen unterstreicht das Interesse an einem nachhaltigeren Campus. Die Ergebnisse zeigen: Während viele Studierende kurze Wege zu Fuß zurücklegen, erfolgen rund 40  Prozent der täglichen Bewegung mit dem Auto – und das meistens alleine. Dies macht Mobilität zur größten Stellschraube der CO₂-Bilanz der Hochschule. Auch die Aufenthaltsqualität wurde abgefragt: Besonders geschätzt werden Gebäude 1, die Mensa und das zentrale Campusgelände.

Deutlich weniger beliebt ist das etwas außerhalb der Innenstadt liegende Gebäude in der Iringheimer Straße in Kehl, welches zeitnah durch eine energetisch vorteilhaftere Neuanmietung ersetzt werden soll.

Nachhaltigkeit ist eine Gemeinschaftsaufgabe

Ein weiteres Ergebnis der Umfrage: 60 Prozent der Befragten finden das Thema Nachhaltigkeit wichtig oder sehr wichtig – gleichzeitig glauben viele nicht, selbst einen Einfluss auf die Emissionen der Hochschule zu haben. Ein Trugschluss, wie das Klimaschutzmanagement betont: Gerade individuelle Entscheidungen, etwa bei Mobilität, Heizen, Stromverbrauch oder Abfalltrennung, haben direkten Einfluss auf deren Treibhausgasbilanz.

Dabei ist vertieftes Wissen durch (Weiter-)Bildung ein Schlüssel für Verbesserungen. Parallel zum Klimaschutzmanagement wurde daher das Weiterbildungsangebot „Kommunales Klimaschutzmanagement“ etabliert. Dieses richtet sich vor allem an Mitarbeitende aus Kommunen und Verwaltungen, die professionell Klimaschutzstrategien umsetzen wollen. Sie vermittelt vertiefte Kenntnisse und praktische Strategien, um nachhaltige Klimaschutzmaßnahmen in Kommunen effektiv zu entwickeln und umzusetzen. Damit können Kommunalakteure ihre Klimaschutzprojekte stärken und aktiv zum Klimaschutz beitragen.

Für interessierte Mitglieder der Hochschule und Region bietet das Nachhaltigkeitsbüro regelmäßige Anlaufpunkte. Darüber hinaus wird die Hochschulöffentlichkeit regelmäßig über aktuelle Entwicklungen in den sozialen Medien (Instagram, LinkedIn, Mastodon), über die Hochschul-App, einen Schaukasten im Foyer sowie auf der Website der Hochschule informiert.

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