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Kolumne

Tankpreisbremse: Das könnte teuer werden

22 Änderungen pro Tag – an deutschen Zapfsäulen herrscht ein unberechenbarer Preis-Tango. Jetzt will Verbraucherschutzminister Peter Hauk mit einer Tankpreisbremse für Ruhe sorgen. Das Instrument aus der Mottenkiste des Sozialismus könnte allerdings anders wirken als beabsichtigt.
Zapfpistole in einem Autotankstutzen, Tankdeckel geöffnet.

Nach den Vorstellungen von Verbraucherschutzminister Peter Haug sollen Betreiber von Tankstellen nur einmal täglich die Preise erhöhen dürfen.

IMAGO/Silas Stein)

Spritpreis hoch, Spritpreis runter: Das Bundeskartellamt hatte im Frühjahr im Durchschnitt 22 Preisänderungen pro Tankstelle pro Tag gezählt. Geht es nach Baden-Württemberg, ist mit diesen Schwankungen bald Schluss. Das Land hat im Bundesrat einen Vorschlag zur Einführung einer Tankpreisbremse eingebracht. Nach dem Vorbild Österreichs sollen Betreiber von Tankstellen nur einmal täglich die Preise erhöhen dürfen. Preissenkungen dürfen dagegen jederzeit vorgenommen werden.

Es bestehe die Gefahr, dass die Verbraucher systematisch hinters Licht geführt werden, begründet Verbraucherschutzminister Peter Hauk (CDU) seine Pläne. Das häufige Ändern der Preise mache das Planen gezielter Tankstopps fast unmöglich.

Doch Hauk sollte sich an das Hase-Igel-Prinzip erinnern. Denn die Konzerne dürften im Wettlauf stets die Nase vorn behalten: Wenn sie nur einmal am Tag die Preise anheben dürfen, werden sie diese von vorneherein stärker erhöhen. Die Tankpreisbremse dürfte also für höhere Preise sorgen.

Hauk will in einen Markt eingreifen, auf dem die Markttransparenzstelle für Kraftstoffe ohnehin für gläserne Preise sorgt. Die Echtzeit-Preisüberwachung der Kartellwächter schafft Transparenz – mehr geht kaum. Der oberste Verbraucherschützer im Land sollte sich lieber eine diese Apps zulegen, die alle Preise in seiner Stadt transparent aufzeigt. So kann auch ein Minister Preisschwankungen im Tagesverlauf nutzen, um günstig zu tanken. Und wenn ihm das zu viel ist, gibt es auch noch die einfache Sparformel: besser abends statt morgens tanken.

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