Themen des Artikels

Um Themen abonnieren und Artikel speichern zu können, benötigen Sie ein Staatsanzeiger-Abonnement.Meine Account-Präferenzen

KI-Tool des Landes 

Wird F13 von Schul-Chatbot abgelöst?

Bis zu 30 000 Lehrkräfte haben laut der Gewerkschaft GEW die Landes-KI schon einmal verwendet. Ein Vierteljahr nach dem Start zeigt sich: Die staatliche Sprach-KI hat Fans – aber auch starke Konkurrenz. 
Person hält Tablet mit Stift, zeigt auf Bildschirm mit Tasten F13 und F11.

Seit Sommer können rund 60 000 Lehrkräfte F13 auf der digitalen Bildungsplattform „schule-bw.de“ nutzen.

erstellt mit KI, Adobe Firefly/ Ho)

Stuttgart. Die Idee für F13 gab es noch vor dem Hype um Künstliche Intelligenz. Entwickelt wurde es vom Heidelberger Unternehmen Aleph Alpha und dem im Staatsministerium angesiedelten „Innovationslabor“. Aleph Alpha wollte eine eigene Sprach-KI vergleichbar mit dem Modell von ChatGPT entwickeln, rückte dann aber von dem Vorhaben ab. F13 setzt deshalb auch auf andere KI-Anbieter, wie das französische Mistral. Vor einem Jahr wurde F13 nach einer Testphase in den Ministerien ausgerollt. Kritik von Nutzern der Software war in der Presse seitdem immer wieder zu lesen.

Lehrer begrüßten datenschutzkonforme und landeseigene KI

Laut dem Staatsministerium ist F13 „inzwischen eine vollwertige und umfassende KI-Assistenz für das berufliche Umfeld“. Es bietet überall dort den aus dem Privaten gekannten Komfort von KI-Unterstützung, wo interne, nicht öffentliche Daten verarbeitet werden sollen.

Seit Juli können Lehrkräfte auf der digitalen Bildungsplattform „schule-bw.de“ eine Beta-Version von F13 mit Chat- und Textanalysefunktionen nutzen. Von den rund 140 000 Lehrerinnen und Lehrern im Land haben nach Schätzung des GEW-Vizechefs David Warneck bereits 20 000 bis 30 000 das Tool ausprobiert. Viele Lehrer begrüßten, dass mit F13 erstmals eine datenschutzkonforme, landeseigene KI für die Unterrichtsvorbereitung verfügbar ist, sagt Warneck. Zugleich sei den Nutzern klar, dass F13 nicht den Funktionsumfang von ChatGPT biete. Auch könnten Nutzereingaben – Prompts – nicht zum Nachtraining verwendet werden, da F13 keine Daten speichere.

Auch die Polizei Baden-Württemberg kann die KI nutzen

Inzwischen hat das Landes-Tool aber Konkurrenz bekommen: Seit dem 13. Oktober steht auf der Plattform der KI-Chat Telly bereit. „Ich glaube, dass F13 langfristig eine untergeordnete Rolle spielen wird, weil Lehrkräfte zunehmend Telly nutzen werden“, sagt Warneck. Entwickelt wurde die Anwendung vom Medieninstitut der Länder in München, finanziert über Mittel des Digitalpakts. Im Unterschied zu F13 steht Telly nicht nur Lehrkräften, sondern auch Schülern offen.

Auch bei der Polizei Baden-Württemberg ist F13 integriert. Rund 38 000 Mitarbeitende können es für Dolmetsch-Dienste, Protokolle oder Wissensrecherche verwenden. Zudem nutzt das Saarland die Software.   

Nutzen Sie die Vorteile unseres

Premium-Abos. Lesen Sie alle Artikel aus Print und Online für

0 € 4 Wochen / danach 199 € jährlich Nachrichten aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung in Baden-Württemberg Jetzt abonnieren

Lesen Sie auch