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So hält man die Alten nicht in den Betrieben

Weil viele alte Menschen wenig Lust haben auch als Rentner weiterzuarbeiten, weil sie mehr Zeit für sich haben wollen, dürfte das Potenzial an zusätzliche Arbeitskräften durch die Aktivrente begrenzt sein.
IMAGO/Zoonar.com/Iuliia Zavalishina)Es darf als ziemlich sicher gelten, dass die Aktivrente 2026 kommt, vorausgesetzt die schwarz-tote Koalition macht die Ampel und löst sich vor dem finalen Beschluss im Bundestag auf. Der Steuerbonus für alte Menschen, die neben der Rente bereit sind, weiterzuarbeiten, soll gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: die Zahl der Rentenbeitragszahler zu erhöhen und die Fachkräftelücke etwas kleiner werden zu lassen.
Doch wird die Aktivrente den Bedürfnissen der Wirtschaft auf der einen und den Bedürfnissen der heutigen Fast-Ruheständler überhaupt gerecht? Eher nein, kann man mit Blick auf aktuelle Entwicklungen und Umfragen schlussfolgern. Wer sich der 60 nähert oder sie gar überschritten hat, hat kaum eine Chance, einen neuen Job zu finden, wenn er dies will oder muss.
Die Mehrheit will vorzeitig in den Ruhestand
Weiterbeschäftigung mag im Einzelfall eine Option sein, doch dass Rentner neue Jobs finden, um zum aktiven Rentner zu werden, ist unwahrscheinlich. Und auch mit der viel beschworenen Sicherung von Wissen im Unternehmen durch die Weiterbeschäftigung der Alten ist es nicht so weit her. Schließlich sind Vorruhestandsangebote derzeit beim Personalabbau in großen Unternehmen noch immer das Mittel der Wahl.
Den Vorstellungen der älteren Mitarbeiter kommt dies indes entgegen. Mehr als die Hälfte will mindestens ein Jahr vor dem regulären Renteneintrittsalter in den Ruhestand gehen, hat das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung ermittelt, die meisten davon, weil sie es sich leisten können, nicht mehr zu arbeiten. Was die Steuererleichterung durch die Aktivrente daran ändern soll, bleibt das Geheimnis der Bundesregierung.
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