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Vielen Baufirmen in Baden-Württemberg fehlen weiterhin die Aufträge
Die meisten Bauunternehmen im Südwesten wollen trotz trüber Konjunkturaussichten an ihrem Personalbestand festhalten.
IMAGO/Udo Herrmann)Stuttgart. Die heimische Baubranche kommt nach eigener Einschätzung nicht aus der Talsohle. Nach der neuesten Umfrage des Verbands Bauwirtschaft Baden-Württemberg klagt ein Großteil der Unternehmen über eine schlechte Auftragslage. Im öffentlichen Hochbau bezeichnen 70 Prozent der befragten Betriebe ihre Auftragsbestände als zu niedrig, beim Wirtschaftsbau sind es 67 Prozent und beim Wohnbau 58 Prozent. Etwas besser sieht es im Straßenbau aus. Hier liegt der Anteil der Unternehmen, die ihren Auftragsbestand als zu gering bewerten, unter 50 Prozent.
Geschäftsklimaindex sinkt im Oktober wieder leicht
„Die Situation ist weiter angespannt. Vor allem im Hochbau fehlen Aufträge“, fasst der Hauptgeschäftsführer der Bauwirtschaft Baden-Württemberg, Thomas Möller, die Lage zusammen. Ihre Geschäftslage bezeichnet mehr als die Hälfte der Unternehmen als derzeit schlecht. Und für die kommenden Monate sind die Erwartungen sehr gedämpft. Im Wohnungsbau erwarten lediglich 7,9 Prozent der befragten Betriebe, dass sich ihre Geschäftslage bessert. Im Wirtschaftsbau (6,9 Prozent) und im öffentlichen Hochbau (5,8 Prozent) sind es sogar noch weniger Firmen, die mit einer Besserung rechnen. Und im Straßenbau, der vom Sondervermögen des Bundes für die Infrastruktur besonders profitieren könnte, erwarten auch nur 8,2 Prozent der Unternehmen bessere Geschäfte.
Der Pessimismus in der Südwest-Bauwirtschaft korrespondiert mit den jüngsten Werten des Ifo-Geschäftsklimaindexes. Danach sank die Stimmung im Wohnungsbau im Oktober wieder leicht, nachdem sie in den zwei Monaten zuvor etwas besser geworden war.
Die meisten Unternehmen wollen kein Personal abbauen
Für die Beschäftigten im Baugewerbe ist dies dennoch kein Alarmzeichen. Denn im kommenden Jahr will die große Mehrheit der Firmen (78 Prozent) kein Personal abbauen. „Die Baubetriebe wollen ihre qualifizierten Fachkräfte halten – auch mit Blick auf die umfangreichen Bauaufgaben der kommenden Jahre“, meint Verbandschef Möller.
Ein Hoffnungszeichen kommt vom Statistischen Bundesamt. Im September ist die Zahl der Wohnbaugenehmigungen gegenüber dem Vorjahresmonat um fast 60 Prozent angestiegen. In Baden-Württemberg war die Entwicklung allerdings verhaltener. Der Zuwachs lag hierzulande bei knapp neun Prozent.
