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Wasserschutzpolizei

Mit dem Schnellboot auf Streife

In Kehl sorgen deutsche und französische Polizisten auf dem Rhein gemeinsam für Sicherheit. 
Person steuert Boot, Blick auf Wasser und Ufer mit Bäumen.

Simon Altmann steuert das Schnellboot der Deutsch-Französischen Wasserschutzpolizeistation in Kehl über den Rhein.

Jennifer Reich)

Kehl. Auf dem Rhein sorgen deutsche und französische Polizisten auf dem Rhein gemeinsam für Sicherheit. Angesiedelt ist die Station organisatorisch beim Polizeipräsidium (PP) Einsatz in Göppingen , insgesamt hat die Wasserschutzpolizei im Land neun Stationen an Rhein, Neckar und am Bodensee.

Die Deutsch-Französische Wasserschutzpolizeistation sieht Innenstaatssekretär Thomas Blenke (CDU) als richtungsweisend und als gelebte Freundschaft, es sei etwas Besonderes, dass die Polizeien zweier Nationen im operativen Bereich zusammenarbeiten, sagte er bei einem Besuch in Kehl. Auch der Präsident des PP Einsatz, Anton Saile, sieht in der Station ein Vorzeigemodell, das aus dem Dienst heraus entstanden ist. 2011 wurde der Probebetrieb von Landespolizei und Gendarmerie beschlossen. Dieser stellte sich als Erfolg heraus und so entstand die gemeinsame Dienststelle. Heute kontrollieren Franzosen in Deutschland und Deutsche in Frankreich, fahren gemeinsam Streife. Auch wenn die Streife auf dem Wasser freilich anders aussieht als auf der Straße.

Die gemeinsame Dienststelle wird von beiden Seiten als Gewinn empfunden.

„Wir holen uns unsere Fälle in der Regel selber“, erklärt Ulrich Ostoyke, der es nie bereut hat, zur Wasserschutzpolizei zu gehen. Man lerne viel voneinander, denn in Frankreich ist die Polizei militärisch organisiert, man habe zwei verschiedene Rechtssysteme, zwei Sprachen, eine andere Mentalität. Die gemeinsame Dienststelle wird von beiden Seiten als Gewinn empfunden. Seit März ist die Station am Rheinhafen in einem Neubau untergebracht. Der Rhein ist an diesem Herbsttag ein besonders schöner Arbeitsplatz, die Sonne strahlt, es ist recht mild. Der Polizist Simon Altmann steuert das RIB, ein Festrumpfschlauchboot, über den Rhein, in Richtung der Brücke der zwei Ufer. Am Ufer genießt ein Paar die Sonne. Altmann steuert langsam auf sie zu und weist sie darauf hin, dass bei einem großen Boot das Wasser über das Ufer treten kann, sie sollen lieber etwas nach hinten sitzen. Gefährdu ngsansprache nennt man das im Polizeijargon.

Die Wasserschutzpolizei überwacht außerdem die gewerbliche Schifffahrt und die Sport- und Freizeitschifffahrt. Sie ist in den Bereichen Umwelt und Gefahrgut, Tauchdienst, Gewässer- und Hochwasserschutz, Wasserrettung auf Binnengewässern, Unfallaufnahmen von Wasserfahrzeugen und Tauchunfäl len tätig.

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