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Suche nach Geothermie beschäftigt 24 Kommunen

In zwei südbadischen Landkreisen sollen Erkundungen nach geothermischen Quellen begonnen werden. In 24 Kommunen müssen sich deshalb Gemeinderäte mit den dafür notwendigen Genehmigungen beschäftigen.

Wie in Graben-Neudorf (Kreis Karlsruhe) soll auch in Kommunen der Ortenau und am Rheinknie Wärme aus der Tiefe kommen.

dpa/Uwe Anspach)

WEIL AM RHEIN. Der südbadische Energieversorger Badenova prüft für 24 Orte im Kreis Lörrach und im Ortenaukreis Möglichkeiten, ob Geothermie als Wärmequelle genutzt werden kann. Gleichzeitig wird untersucht, ob Sole und Lithium gefördert werden könnten. Um die Untersuchungen starten zu können, ist eine bergrechtliche Erlaubnis notwendig. Das beschäftigt die Gemeinderäte in den verschiedenen Orten.
Die zehn Kommunen im Ortenaukreis und 14 Kommunen im Kreis Lörrach sind aufgerufen, über die Frage zu diskutieren und zu entscheiden, ob sie einer solchen Untersuchung auf ihrer Gemarkung auch zustimmen. Zuletzt hatte Weil am Rhein (Kreis Lörrach) vor wenigen Tagen sein Plazet erteilt. Diese Zustimmung der Kommunen ist Teil der bergrechtlichen Erlaubnis als Voraussetzung für die Bohrungen. Sie wird erteilt vom Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau am Regierungspräsidium Freiburg.

„Geothermie kann ein Ansatz zur Wärmewende sein“


„Angesichts der geopolitischen Verschiebungen, ausgelöst insbesondere durch den Ukrainekrieg und den Klimawandel, sind Handlungsalternativen zu den fossilen Brennstoffen dringend nötig“, betont Baubürgermeister Martin Gruner in der Beschlussvorlage. Geothermie könne dabei einen Ansatz zur Wärmewende darstellen. Die Stadt Weil am Rhein empfehle deshalb, dem Antrag auf eine bergrechtliche Erlaubnis zuzustimmen. Auch in den Reihen der Gemeinderäte war die Haltung eindeutig, dass die Nutzung von Geothermie ein wichtiger Baustein im Rahmen der geplanten Klimaneutralität darstellt.
Der Energieversorger „badenova“ selbst betont, dass mit der bergrechtlichen Erlaubnis noch keine technischen Maßnahmen, sprich Bohrungen, gestattet seien.


In 1400 Metern Tiefe herrschen bis zu 60 Grad

Insgesamt geht es um zwei „Felder“, die untersucht werden sollen, in einer Größe von 207 Quadratkilometer im Ortenaukreis und 160 Quadratkilometer im Kreis Lörrach. Die Voruntersuchungen in beiden Feldern sprechen nach Angaben des Versorgers für eine „mitteltiefe Geothermie“ in einer Tiefe von 1200 bis 1400 Metern. Dort herrschen rund 50 bis 60 Grad. Das sei für die regionalen Wärmenetze und die Menge an Abnehmern ausreichend, erläutert die verantwortliche Projektleiterin Dorothee Fechner von Badenova.
Der Zeitplan sieht vor, dass noch in diesem Sommer die bergrechtliche Erlaubnis durch das Landesamt erteilt wird. Im Anschluss daran will der Versorger eine Vorstudie starten. Dabei werden schon vorhandene Daten analysiert, die aus früheren Bohrungen oder geophysikalischen Untersuchungen stammen.

Quelle/Autor: Marcus Dischinger

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