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Führung

Die Karrierezuversicht steigt bei Frauen an

Frauen sind in Deutschland als Führungskräfte weiterhin unterrepräsentiert. Aber: Die Zuversicht, Führungsverantwortung zu übernehmen, steigt einer Umfrage der bundesweiten Initiative „Chef:innensache“ zufolge an.

Die Zuversicht wächst einer Umfrage zufolge bei Frauen wieder, im Lauf des Berufslebens Karriere zu machen.

IMAGO/imageBROKER/Elada Vasilyev)

Stuttgart. Die Zahlen sprechen für sich: Frauen in Baden-Württemberg sind in Führungspositionen immer noch weit unterrepräsentiert. Laut dem Statistischen Landesamt vom März dieses Jahres lag im Jahr 2023 der Anteil weiblicher Führungskräfte in Baden-Württemberg nur bei 24,9 Prozent. Von insgesamt 478 000 Führungspersonen im Land waren lediglich 119 000 Frauen.

Allerdings sind Frauen bei den Teilzeit-Führungskräften deutlich in der Mehrheit: Rund 7 von 10 Teilzeitführungskräften (69,8 %) sind weiblich. Insgesamt waren rund 30 000 Frauen in Baden-Württemberg in einer Teilzeit-Führungsposition tätig.

„Da wir keine statistische Erhebung zu dieser Frage machen, können wir Ihre Anfrage nicht valide beantworten“, schreibt Professorin Elke Theobald auf die Anfrage, ob der Anteil der Frauen mit Führungsrollen mithilfe des baden-württembergischen Projekts „Spitzenfrauen“ zu- oder abgenommen hat. Auch bei der Führungsakademie liegen dazu keine Daten vor, schreibt Sprecherin Handan Söyleyici.

Neue Zuversichtsumfrage der Initiative „Chef:innensache“

Nun hat die Initiative „Chef:innensache“ ihre neueste Karrierezuversichtsumfrage veröffentlicht. Für die Umfrage wurden mehr als 1000 Beschäftigte und Studierende zu ihren Einstellungen gegenüber Karriere und in diesem Zusammenhang zu ihren Karriereambitionen befragt.

Die wichtigsten Ergebnisse: Der Wunsch von Frauen, Führungsverantwortung zu übernehmen, steigt langsam wieder. 24 Prozent der Frauen wollen deutschlandweit im Laufe ihrer Karriere eine Führungsrolle übernehmen, das sind fünf Prozent mehr als im Jahr 2024. Allerdings: Nur 26 Prozent der Frauen glauben, im Laufe der Karriere eine Führungsposition erreichen zu können. Das entspricht einem Rückgang um 6,8 Prozent und dem niedrigsten Wert seit 2022.

“Wir sprechen hier nicht nur über die altbekannte gläserne Decke. Schon die erste Sprosse der Karriereleiter ist für viele Frauen bereits gebrochen. Wir müssen hier konsequent Hürden abbauen, um keine Talente und ihr Potenzial so frühzeitig und leichtfertig zu verlieren“, sagt Julia Sperling-Magro.

Auch beim Thema flexibles Arbeiten sind laut der aktuellen Befragung Rückschritte zu erkennen. Im zweiten Jahr in Folge schätzten Berufstätige ihre Möglichkeiten, ohne berufliche Nachteile zeitlich und räumlich flexibel arbeiten zu können schlechter ein. 43 % der Frauen (2023: 50 %) und 50 % der Männer (2023: 58 %) gaben an, in ihrem Beruf flexibel arbeiten zu können.

„Die Grundvoraussetzungen für flexible Arbeit sind in vielen Bereichen gegeben. Häufiger ist die Nutzung der Flexibilität in der Wahrnehmung einiger Führungskräfte negativ behaftet. Im Endeffekt geht es um die erbrachte Leistung, egal ob mit Flexibilität oder ohne. Dieses Bewusstsein müssen wir fördern!“, so Susanne Fabry, Vorsitzende des Vereinsvorstands der Initiative.

Im zweiten Teil der Umfrage richtete sich der Fokus auf das Thema „Future Leadership“. Die wichtigsten Eigenschaften einer modernen Führungskraft sind den Befragten zufolge Kommunikationsfähigkeit, Empathie und Erfahrung. Weitere Eigenschaften wie Autorität oder Technologieaffinität spielen eine untergeordnete Rolle. Im Vergleich der Geschlechter messen Frauen der Kommunikationsfähigkeit und Empathie mehr Bedeutung zu. Männern sind Selbstbewusstsein, Autorität, aber auch Sympathie vergleichsweise wichtiger (siehe Grafik). „Trotz der moderaten Unterschiede zwischen den Geschlechtern zeigt sich der Stellenwert von sogenannten Soft Skills bei der Bewertung von Führungskräften“, heißt es weiter.

Männer bewerteten ihre Führungskräfte positiver als Frauen

Auf die Frage, inwiefern die direkte Führungskraft die Erwartungen an moderne Führungskompetenzen erfüllt, antworteten nur 41 Prozent der Befragten positiv. Männer bewerteten ihre Führungskräfte dabei positiver als Frauen. Gleichzeitig waren Männer aber kritischer bei der Einschätzung der Zukunftstauglichkeit von Führungskräften im Allgemeinen. Nur 18 Prozent der Männer und 21 Prozent der Frauen finden, dass Führungskräfte gut auf zukünftige Herausforderungen vorbereitet sind.

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