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Kommentar: Wie Klimaaktivisten das Klima verpesten

Die Klima-Aktivisten der "Letzten Generation" ziehen immer mehr öffentliche Aufmerksamkeit auf sich. Sicher ist, dass die Aktionen der Straßenkleber das gesellschaftliche Klima verpesten werden, sind die Autorinnen der Meinung.
Klimaaktivisten

Proteste wie die der „Letzten Generation“ sorgen für Forderungen nach Änderung des Versammlungsrechts.

dpa/Lennart Preiss)

LUDWIGSBURG. Ob Straßen-Blockaden mit angeklebten Händen oder Kartoffelbrei auf Kunstgemälde: Die Klima-Aktivisten der „Letzten Generation“ ziehen immer mehr öffentliche Aufmerksamkeit auf sich und sorgen mit ihren Protest-Aktionen für immer mehr Verärgerungen in der Bevölkerung. Die „Klimakleber“ wollen für Störung sorgen, um eine Veränderung herbeizuführen. Weder ein Schulterklopfen von Gleichgesinnten noch ein Achselzucken der Mächtigen genügt ihnen. Die Reaktion der Regierenden soll mit der Klima-Realität übereinstimmen.

Eigentlich wollen sie doch vorerst nur mal Tempo 100 auf den Autobahnen und keine neuen Öl- und Gasbohrungen. So auch Daniel, 22 Jahre alt, der mit Warnweste auf einer Straße in Heilbronn sitzt – schon wieder. Der Klimaaktivist der „Letzten Generation“ ist vom örtlichen Amtsgericht gerade erst zu einer mehrmonatigen Haftstrafe ohne Bewährung verdonnert worden, schon wiederholt er seine Straftat. 

Wieviel eine solche Strafe und ein rechtliches Heranziehen am Ende bewirkt, zeigt sich im Februar dieses Jahres, als zwei junge Klimaaktivisten nicht bei ihrem eigenen Gerichtprozess erschienen, in dem es um die Blockade einer Bundesstraße bei Stuttgart ging. Stattdessen erfüllen sie sich ihren Traum und nahmen den nächsten Langstreckenflug nach Bali. In solchen Fällen kann das Klima ja auch mal warten.

Diese Proteste können gefährlich sein

Das Festkleben von Klimaaktivisten auf dem Boden mag auf den ersten Blick als effektive Aktion erscheinen, um auf die Dringlichkeit des Klimawandels aufmerksam zu machen. Allerdings sollte man sich fragen, ob diese Art von Aktion wirklich sinnvoll und angemessen ist. Die Maßnahmen der Aktivisten auf Straßen oder öffentlichen Plätzen kann eine Gefahr für den Verkehr darstellen und zu Verzögerungen, die wiederum zu Frustration und Ärger bei den Menschen führen. Dieser Ärger äußert sich darin, dass die Botschaft der Aktivisten nicht mehr gehört oder sogar abgelehnt wird, weil sie eben als störend und lästig empfunden wird.

Das Thema Klima-Kleber ist ein Beispiel dafür, wie gut gemeinte Absichten oft zu unüberlegten und kontraproduktiven Maßnahmen führen können. Sicher ist, dass die Aktionen der Straßenkleber das gesellschaftliche Klima verpesten werden. Videos in den sozialen Netzwerken von den letzten Blockaden zeigen, wie gereizt ein Großteil der Bevölkerung auf die Nötigung der „Letzten Generation“ reagiert. Eine Spaltung der Gesellschaft ist allerdings das Letzte, was wir jetzt gebrauchen können, um überhaupt voranzukommen beim Klimaschutz.

Quelle/Autor: Franziska Allgaier und Carina Steisel

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