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Unterwegs auf historischen Wegen: Liebliches Taubertal

Durch die Weinberge zum Kloster

Das Liebliche Taubertal im Norden von Baden-Württemberg hat viel Geschichte zu bieten und zu erzählen. Auf einem der Wanderwege erfährt man viel über Kirche, Kloster und Wein.

Einer der vielen Wanderwege im Lieblichen Taubertal führt vorbei an der Nepomuk-Statue in Reicholzheim. Foto: Tourismusverband

Thomas Weller)

Wertheim. Ganz im Norden von Baden-Württemberg gibt es im Main-Tauber-Kreis mehr als 30 Wandertouren, die durch malerische Landschaften und historischen Orten führen. Einer dieser Wege startet in Wertheim und führt über Reicholzheim nach Bronnbach.

Ausgangspunkt ist die historische Altstadt von Wertheim mit seinen vielen Fachwerkbauten. Start ist bei der evangelischen Stiftskirche, deren Grundstein im Jahr 1384 von Graf Johann I. auf den Fundamenten einer romanischen Kirche gelegt wurde. Die Turm-Uhr mit dem vergoldeten Zifferblatt stammt aus dem Jahr 1544 und gehört zu den ältesten in Deutschland.

Lohnender Ausblick auf die Wehrkirche in Waldenhausen

Von der Stiftskirche geht es am Rathaus vorbei und dann rund 150 Meter bergaufwärts durch ehemalige Weinberge. Unterwegs hat man immer wieder lohnende Ausblicke unter anderem auf die Wehrkirche in der Ortschaft Waldenhausen.

Weiter auf einem natürlichen Wanderweg auf halber Höhe durch frühere Weinberge mit Blick auf die Wehrkirche in Waldenhausen. Der älteste Teil der romanisch-gotischen Kirche stammt aus dem 12. Jahrhundert, erstmals urkundlich erwähnt wurde das Gotteshaus allerdings erst zwei Jahrhunderte später. Der ursprünglich romanische Chorturm wurde um einen Fachwerkaufsatz erhöht und das Schiff bekam eine gotische Einwölbung.

Die knapp zwölf Kilometer lange Tour mit rund 200 Metern Auf- und Abstieg führt weiter vorbei an Streuobstwiesen und Trockenmauern in Richtung Reicholzheim. Dort befindet sich der eigentliche Höhepunkt der Wanderung mit dem Steinkreuznest, der größten Ansammlung von Steinkreuzen in Süddeutschland.

Die meisten der vierzehn Steinkreuze sind mit Zeichen von Schwertern, Dolchen, Hammern oder Lilien versehen. Laut einer Sage sollen sie daran erinnern, dass junge Burschen mit einem schönen Mädchen von der Kirchweihe in Waldenhausen heimgegangen und wegen des schönen Mädchens in Streit geraten waren. Während dieses Streits sollen bis auf einen alle junge Männer getötet worden sein. Der Überlebende soll sich dann selbst umgebracht haben. Historisch sind die Steinkreuze allerdings aus verschiedenen Orten zusammengetragen worden und wurden im Jahr 1494 erstmals erwähnt.

Das Kloster Bronnbach hatte Stadthöfe in vielen Städten

Durch einen Weinberg geht es bergab und an Trockenmauern vorbei mit einem tollen Blick hinunter auf das Kloster Bronnbach. Die ehemalige Zisterzienserabtei stammt aus dem 12. Jahrhundert und verfügte über Stadthöfe in Wertheim, Miltenberg, Würzburg, Aschaffenburg und Frankfurt, die ab dem Jahr 1170 belegt sind.

Die Wanderung führt dann auf der Zielgeraden weiter an einem Bach entlang bis zu einem kleinen Wasserfall direkt zum Kloster. Weiter geht es dann über die Tauberbrücke und dann zum Bahnhof Bronnbach, wo man mit dem Zug zurück nach Wertheim fahren kann. (rik)

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