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Sprachschnipsel

Gelackmeiert: Getäuscht, gefoppt oder betrogen

Wer am Dienstag die Kanzlerwahl verfolgt hat, sah nach dem ersten Durchgang ein geplätteten Friedrich Merz. Oder einen gelackmeierten Politiker.

Wenn sich ein Mensch betrogen, veräppelt oder gefoppt sieht, dann kann man dies auch als gelackmeiert bezeichnen.

KI-generiert mit ChatGPT, Prompt: Andrea Trajanoska)

Stuttgart. Die Kanzlerwahl von Friedrich Merz hinterlässt Spuren. Nicht nur in der weltweiten Öffentlichkeit, die mit Häme nach dem ersten gescheiterten Wahlgang online reagierte. Aber auch am Gesichtsausdruck des Gescheiterten und dann Gewählten konnte man dieses Sprachschnipsel gut erkennen: Merz fühlte sich erst siegessicher, dann war er im wahrsten Sinne des Wortes der Gelackmeierte.

Humorvolle Kombination aus zwei Wörtern

Ursprünglich steht das Wort für jemanden, der benachteiligt, betrogen oder zu seinem Nachteil getäuscht oder gar veräppelt wurde. „Der Begriff ‚gelackmeiert‘ stammt aus dem 19. Jahrhundert und ist eine humorvolle Kontamination aus den Wörtern ‚lackieren‘ (anschmieren) und ‚meiern‘ (betrügen), heißt es beim digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache (dwds).

Es beschreibe demzufolge jemanden, der hereingelegt oder betrogen wurde. „Der ‚Gelackmeierte‘ ist somit der Betrogene oder derjenige, der im Nachteil ist. Der Ursprung des Wortes verweist auf die Rolle des Meiers, der im Karolingerreich als Gutsverwalter fungierte, was zu einer politischen Führungsrolle führte“, so das dwds.

Aha, da haben wir dann doch den eindeutigen Beweis: gelackmeiert sein und gleichzeitig eine politische Führungsrolle innehaben liegen also eng beieinander und haben durchaus etwas miteinander zu tun.

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