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Sprachschnipsel

Kuddelmuddel: Ein Wirrwarr und Durcheinander

Das lautmalerische Wort Kuddelmuddel hat schon der Schriftsteller Thomas Mann genutzt in seinen Werken. Wo es genau herkommt, ist nicht ganz eindeutig. Es umschreibt jedenfalls ein Chaos oder ein heilloses Durcheinander.

Hier ergeben Bild und Ton ein wahres "Kuddelmuddel".

imago stock&people)

Stuttgart. Dieses Sprachschnipsel könnte auch aus dem Schwäbischen stammen. Es hat aber mitnichten etwas mit dem Ländle zu tun, auch wenn es längst im hiesigen Sprachgebrauch angekommen ist. Vergleichbar mit bereits anderen beschriebenen Sprachschnipseln wie Tohuwabohu steht das Wort für Wirrwarr oder heilloses Durcheinander. „So ein Kuddelmuddel“ wird deshalb oft in Situationen gebraucht, wenn sich eine Gemengelage ergibt, die nicht mehr überschaubar ist. Im Duden ist zu lesen, dass sich das Wort vermutlich aus dem niederdeutschen koddeln (unsorgfältig) und Modder (Moder) ableiten lässt.

„Du möckst luter Kuddelmuddel“ (du machst lauter Wirrwarr), heißt es im Deutschen Sprichwörter-Lexikon von 1870, herausgegeben von Karl Friedrich Wilhelm Wander. Dort wird die Herkunft des Wortes in Pommern verortet. Im Wörterbuch der deutschen Umgangssprache von 1997 und im Etymologischen Wörterbuch der deutschen Sprache von 1995 vermuten die Autoren Heinz Küpper und Friedrich Kluge hingegen, dass die Herkunft eher weiter westwärts zwischen Norddeutschland und der holländischen Grenze liegt. (rik)

Ralf Schick

Redakteur Landeskundliche Momente und Beruf und Karriere

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