Themen des Artikels

Um Themen abonnieren und Artikel speichern zu können, benötigen Sie ein Staatsanzeiger-Abonnement.Meine Account-Präferenzen

Serie: Unterwegs auf historischen Wegen

Wo der Türkenlouis das Land schützte

Vor über 30 Jahren wurde der Wanderweg im Kraichgau als kulturhistorischer Weg eingerichtet. Dort wandert man entlang einer ehemaligen Verteidigungsanlage mit Graben, Wall und Palisaden.

Der Eppinger-Linien-Weg führt entlang einer ehemaligen Verteidigungsanlage im Kraichgau.

Foto: Kraichgau-Stromberg Tourismus)

Eppingen. Für diesen geschichtsträchtigen Wanderweg sollte man sich viel Zeit nehmen oder ihn am besten in Etappen erkunden: Der rund 40 km lange Eppinger Linien-Weg im Bereich des Naturparks Stromberg-Heuchelberg führt von der Stadt Eppingen im Landkreis Heilbronn nach Mühlacker im Enzkreis.

Vor über 30 Jahren wurde der Weg als kulturhistorischer Wanderweg angelegt. Er führt mit schwarzem Logo vom Bahnhof Eppingen zu den sogenannten Linien, einer Verteidigungsanlage mit Wall, Graben, Palisaden und hölzernen Wachtürmen. Die Eppinger Linien ließ Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden-Baden 1695 errichten, um den Südwesten gegen die Angriffe des Franzosenkönigs Ludwig XIV. zu schützen.

Ludwig Wilhelm machte sich schon früh einen Namen als strategischer Soldatenanführer: 1689 wurde er zum Oberbefehlshaber der kaiserlichen Armee an die osmanische Front befördert, wo er in zahlreichen Schlachten die Osmanen zurück drängte und so als Türkenlouis in die Geschichte einging.

Im Kraichgau wurde er eingesetzt, weil die Franzosen ganze Städte und Regionen entlang des Rheins verwüsteten, die 40 Kilometer lange Wallanlage sollte Schlimmeres verhindern. Die gesamte Wallanlage führte übrigens von Neckargemünd (Rhein-Neckar-Kreis) bis Weissenstein im Landkreis Göppingen.

In den Wäldern befinden sich noch Reste der Schanzanlagen

Der Weg führt durch Waldregionen, entlang von Bächen und über Weinberge und bietet immer wieder schöne Ausblicke auf die hügelige Kraichgau-Landschaft. In den Wäldern befinden sich noch Überreste der Schanzanlagen und unterwegs sind die Linien mit Wall und Graben gut sichtbar, nebenbei lohnt ein Besuch im Kloster Maulbronn, das am Rand der Wegstrecke liegt. (rik)

Ralf Schick

Redakteur Landeskundliche Momente und Beruf und Karriere

0711 66601 185

Nutzen Sie die Vorteile unseres

Premium-Abos. Lesen Sie alle Artikel aus Print und Online für

0 € 4 Wochen / danach 167,00 € jährlich Nachrichten aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung in Baden-Württemberg Jetzt abonnieren

Lesermeinungen

Bitte loggen Sie sich ein, um zu kommentieren.

Lesen Sie auch