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Als Einbrecher dilettantisch, als Stuntman filmreif

Eine filmreife Verfolgungsjagd im Neckar-Odenwald-Kreis: Ein Mann wurde letztendlich festgenommen.
IMAGO/Michael Gstettenbauer)Ein Einbrecher, zwei (Polizei-)Autodiebstähle, vier Unfälle. Atemberaubendes trug sich am vergangenen Samstag im Neckar-Odenwald-Kreis zu: Ein Mann hat sich dort mehr als zwei Stunden lang eine filmreife Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert.
Nach Polizeiangaben war der 39-Jährige zunächst in ein Autohaus in Walldürn eingebrochen. Als auf einen Notruf hin die Polizei anrückte, flüchtete er zunächst zu Fuß, dann in einem gestohlenen Auto vor zwei Streifenwagen. Wenig später verunglückte der Flüchtige. Wie es dazu kam, konnte ein Polizeisprecher am Sonntag nicht sagen. Ende der Verfolgungsjagd? Von wegen!
Flüchtiger Einbrecher hat Polizisten mit einem Messer bedroht
Denn beim Versuch, den Mann festzunehmen, bedrohte er die Beamten mit einem Messer und bemächtigte sich eines Streifenwagens, hieß es weiter. Damit setzte er seine Flucht Richtung Schneeberg in Unterfranken fort. Die Beamten im zweiten Streifenwagen setzten sich auf seine Fährte. Auf einem Waldweg kollidierten den Angaben zufolge dann beide Polizeifahrzeuge. Das verfolgende Fahrzeug war nicht mehr einsatzfähig. Freie Bahn für den Flüchtigen? Nein, denn kurz darauf verunglückte er erneut.
Als die Beamten ihn stellen wollten, verfiel er auf einen neuen Trick: Er täuschte eine Verletzung vor und verschaffte sich so Zugang zu einem weiteren Polizeifahrzeug – diesmal aus Bayern. „Wie ihm das gelang, konnte der Sprecher zunächst nicht rekonstruieren“, heißt es lakonisch in der Mitteilung. Jedenfalls flüchtete der Mann im zweiten gestohlenen Streifenwagen zurück nach Walldürn, wo er – erraten! – ein weiteres, das vierte Mal verunglückte. Dort konnten ihn Polizisten schließlich festnehmen.
Höhe des Schadens an den Streifenwagen ist noch unbekannt
Während der Verfolgung gaben Beamte mehrfach Schüsse ab. Ein Polizist wurde leicht verletzt. Die Höhe des Schadens an den Streifenwagen ist unklar. Kaum überraschend, dass der 39-Jährige im Verdacht weiterer Eigentumsdelikte steht. „Ein Richter solle prüfen, ob der Mann in Untersuchungshaft kommt“, schließt der Bericht. Überrascht hätte nur eines: Wenn das nicht der Fall sein würde. Doch es kam so.