Treffen Deutsches Vergabenetzwerk

Expertin für eVergabe vernetzt die Vergabeszene  

Den Austausch unter den Experten voranzubringen, das ist das Ziel des Deutschen Vergabenetzwerks. Zweimal im Jahr trifft sich die Regionalgruppe Stuttgart, so wie an diesem Mittwoch. Bei dem Treffen hat sich Sabine Flexer, die Leiterin der Abteilung Vergabe beim Staatsanzeiger, als neue Co-Vorsitzende der Regionalgruppe vorgestellt.

Sabine Flexer leitet das Team der Vergabeabteilung des Staatsanzeigers für Baden-Württemberg und engagiert sich im Deutschen Vergabenetzwerk.

Staatsanzeiger)

Stuttgart . Das Deutsche Vergabenetzwerk (DVNW) organisiert regelmäßig Fachkongresse, Tagungen wie den Deutschen Vergabetag oder den IT-Vergabetag, Seminare und regionale Treffen, die dem fachlichen Austausch und der Weiterbildung im öffentlichen Auftragswesen dienen. Sabine Flexer ist Expertin für Verfahrensbegleitung und Vergabemanagementlösungen und hat im April den Co-Vorsitz der Regionalgruppe in Stuttgart übernommen. Seit knapp einem Jahr leitet Flexer die Vergabeabteilung beim Staatsanzeiger für Baden-Württemberg.

Rechtliche Vorgaben und Vergabeprozesse zusammenbringen

„Mein Engagement für das Vergabenetzwerk sehe ich als Brückenschlag: auf der einen Seite die rechtlichen Rahmenbedingungen, zu denen viele der Mitglieder im Vergabenetzwerk fachliche Expertise mitbringen, und auf meiner Seite die Prozessgestaltungen, die Anwendungspraxis. Ich denke, dass ich die unterschiedlichen Perspektiven gut verbinden kann“, erklärte sie am Mittwoch vor über 30 Teilnehmern.

Dabei kommt der ausgebildeten Psychologin mit Schwerpunkt Arbeits- und Organisationspsychologie auch ihre Erfahrung auf Bieterseite zugute. Flexer war als Vertriebsdirektorin bei der Atoss Software SE in München tätig, die Software für Personaleinsatzplanung und Zeiterfassung anbieten.

Zweimal im Jahr trifft sich die Regionalgruppe und diskutiert praxisrelevante Themen, die die Vergabeszene in Baden-Württemberg besonders umtreiben. „Wir haben hochkarätige Referenten auf der einen Seite und ermöglichen einen niedrigschwelligen unmittelbaren Austausch aller am Beschaffungsprozess beteiligten Kreise“, sagt Martin Ott, der seit zwölf Jahren Vorsitzender der Gruppe ist. Er schätze die persönlichen Begegnungen auf den Treffen sehr, sagt Ott, der als Rechtsanwalt und Partner bei Menold Bezler tätig ist. Sein Ziel als Vorsitzender der Regionalgruppe sei es, Auftraggeber- und Auftragnehmerseite sowie die Beratung zusammenzuführen.

„Wir haben regelmäßig hochkarätige Referenten zu Gast“, erklärt Ott. Darunter etwa Experten des Bundesgesetzgebers, auch der Vorsitzende der Vergabekammer Baden-Württemberg, Ulrich Pelzer-Müller, habe mehrmals referiert, sagt Ott.

Bei dem Treffen am Mittwoch war Brigitte Füllsack, die Leiterin des Referats „Justiziariat und Vergaberecht“ im Wirtschaftsministerium zu Gast in der Regionalgruppe. Füllsack referierte zum aktuellen Stand der reformierten Verwaltungsvorschrift der Landesregierung über die Vergabe öffentlicher Aufträge, kurz VwV Beschaffung. Sie ist seit Oktober vergangenen Jahres in Kraft.

Wohl am relevantesten für die Praxis sind die deutlich angehobenen Wertgrenzen für die Vergabe von Liefer- und Dienstleistungen der Behörden, Betriebe und Einrichtungen des Landes. Füllsack erklärte zudem die Neuerungen für eine klimafreundliche Beschaffung. Dazu gehört die Vorgabe, einen CO 2 -Schattenpreis bei Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen zu veranschlagen. Thema war auch das Pilotprojekt zur Unterstützung innovationsfreundlicher Vergaben an Start-ups.

Erfahrungen mit der zentralen Vergabestelle in Tübingen

Daniel Reiss-Gerwig, der Leiter der Vergabestelle der Stadt Tübingen, berichtete über seine Erfahrungen mit der Digitalisierung im Vergabeprozess und wie Tübingen mit seiner zentralen Vergabestelle die Prozesse im Vergabeverfahren abwickelt.

In einem weiteren Vortrag stellte Valeska Pfarr, Fachanwältin für Vergaberecht und Partnerin bei Menold Bezler, aktuelle Urteile aus der Rechtsprechung zu Vergabenachprüfungsinstanzen vor. Für den Herbst plant die Regionalgruppe ein weiteres Treffen, für das die Themen noch festgelegt werden.

Flexer kündigt als Leiterin der Vergabeabteilung eine Modernisierung der Softwarelösungen an, die der Staatsanzeiger seinen Kunden in Kooperation mit seinem Partner Administration Intelligence AG (AI) anbietet. AI hat sein modulares Beschaffungsportal weiterentwickelt. „Es wird in seiner Funktionalität weit über die des klassischen Vergabemanagers hinausgehen“, erklärt Flexer. Damit soll die gesamte digitale Beschaffung – von der Bedarfsmeldung über die Ausschreibung bis zum Reporting und Lieferantenmanagement – auf einem neuen einheitlichen Portal gebündelt werden. Der Vergabemanager unterstützt Nutzer in allen Phasen des Vergabeprozesses.

Die Mitgliedschaft im Deutschen Vergabenetzwerk (DVNW) und damit in der Regionalgruppe Stuttgart ist kostenlos und erfolgt über den Aufnahmeantrag unter https://portal.dvnw.de / (rechts oben „Mitgliedschaft beantragen“).

Nutzen Sie die Vorteile unseres

Premium-Abos. Lesen Sie alle Artikel aus Print und Online für

0 € 4 Wochen / danach 199 € jährlich Nachrichten aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung in Baden-Württemberg Jetzt abonnieren