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Für das Bildungshaus Neckarpark kam die funktionale Ausschreibung zum Einsatz

Das Bildungshaus Neckarpark wurde mithilfe einer funktionalen Ausschreibung vergeben. Die Vergabe erfolgte in einem zweistufigen Verfahren.

Entwurf der Ansicht des Bildungshauses Neckarpark in Stuttgart von Norden. Das Gebäude umfasst Schule, Kita, Sporthalle und Volkshochschule.

Glück + Partner GmbH Freie Architekten BDA)

STUTTGART. Für das Bildungshaus Neckarpark in Stuttgart wurde die Möglichkeit einer funktionalen Ausschreibung genutzt. Zum Gebäude gehören eine vierzügige Ganztagsgrundschule, eine siebengruppige Kindertagesstätte, eine Zwei-Feld-Sporthalle mit 150 Zuschauerplätzen, eine Volkshochschule mit Mittelzentrum und eine Tiefgarage.

In Qualität der funktionalen Ausschreibung muss Zeit und Wissen investiert werden

„Das A und O einer erfolgreichen Generalübernehmer-Vergabe ist die Qualität der Ausschreibung. Hier muss viel Zeit und Know-how investiert werden, um sicherzustellen, dass man auf Grundlage entsprechender Leistungsbeschreibungen am Ende auch das bekommt, was man haben möchte und mögliche Ansätze für Nachtragsforderungen ausschließt“, erläutert ein Sprecher der Stadt.

Für das Bildungshaus Neckarpark hat man sich in Stuttgart nicht ohne Grund für eine funktionale Ausschreibung mit einem Generalübernehmer entschieden. Neben einer hohen Kosten- und Terminsicherheit für den Auftraggeber konnte so auch das Innovationspotenzial der Bauindustrie genutzt werden.

Die Vergabe erfolgte in einem zweistufigen Verfahren. Die Bieter, die sich im Rahmen eines Teilnahmewettbewerbs für die Teilnahme am Verfahren qualifiziert hatten, wurden aufgefordert, in der ersten Stufe ein finanzielles, indikatives Angebot zusammen mit einem architektonischen Entwurf abzugeben. Anhand der im Vorfeld festgelegten Zuschlagskriterien hat dann eine Bewertungskommission über die Zulassung der Bieter für die zweite Stufe entschieden.

Qualität des Entwurfs höher als Angebotspreis bewertet

In den Zuschlagskriterien wurde vorab festgelegt, dass die Qualität des Entwurfs höher als der Angebotspreis bewertet wird und dass für die Zulassung zur zweiten Stufe der architektonische Entwurf eine Mindestpunktzahl erreichen muss. „Damit kann von vornherein eine hohe Qualität des Entwurfs sichergestellt werden“, so ein Sprecher der Stadt Stuttgart.

Auf Grundlage der Ergebnisse der Bewertungskommission wurden die Bieter, die zur zweiten Stufe zugelassen wurden, aufgefordert, den Entwurf und das preisliche Angebot zu überarbeiten. Außerdem wurden sie zu Verhandlungsgesprächen eingeladen. Dabei wurden Entwurf und Angebot optimiert, verbunden mit der Abgabe eines verbindlichen Angebots durch den Bieter. Die Bewertungskommission hat die überarbeiteten Angebote und Entwürfe dann anhand einer angepassten Bewertungsmatrix erneut bewertet.

Der Zuschlag für das Bildungszentrum Neckarpark ging an einen Gebäudeentwurf, der laut Stadt in innovativer Holz-Hybrid-Bauweise realisiert wird. Zuvor wurde in Stuttgart noch kein Gebäude in dieser nach Landesbauordnung höchsten Gebäudeklasse in Holz-Hybrid-Bauweise realisiert. Die Kosten belaufen sich auf 93,6 Millionen Euro. Die Landeshauptstadt hatte bereits mehrfach Schulbauprojekte auf Grundlage funktionaler Ausschreibungen umgesetzt und damit gute Erfahrungen gemacht.

Weitere Beispiele der funktionalen Ausschreibung lesen Abonnenten in weiteren Teilen online sowie im E-Paper, unter anderem geht es um das Landratsamtsgebäude in Plochingen.

Stefanie Schlüter

stellvertretende Redaktionsleitung und Redakteurin Politik und Verwaltung

0711 66601-41

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