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Die Dosis macht das Gift – auch beim Sprechen

„Proost!“: Zwei Freiburger Psychologen zeigen, wie moderater Alkohol die Fremdsprachen-Aussprache beeinflussen kann.
ChatGPT, Prompts: Rieke Stapelfeldt)Wissenschaft gilt vielen als bierernste Angelegenheit. Zu Unrecht. Der Ig-Nobelpreis etwa – vom englischen „ignoble“ für unwürdig – zeichnet Forschungsergebnisse aus, die kurios und unterhaltsam sind und zum Nachdenken anregen. Wie die Forschung zu Alkoholkonsum und Fremdsprachenfähigkeiten , für die nun Jessica Werthmann und Fritz Renner vom Psychologischen Institut der Universität Freiburg einen von zehn Preisen erhalten haben.
Ihre Erkenntnis: Während Alkohol in großen Maßen genossen die Sprechfähigkeit und das Ausdrucksniveau erheblich beeinträchtigt, kann es in geringen Dosen durchaus helfen. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass moderater Alkoholkonsum die Hemmungen beim Sprechen einer Fremdsprache verringern und zu einer flüssigeren Aussprache führen kann“, so Werthmann.
Basis dafür war ein kleines Experiment: Deutsche, die kürzlich Niederländisch gelernt hatten, nahmen an einem kurzen Gespräch in dieser Sprache teil. Ein Teil der Gruppe hatte zuvor etwas Alkohol getrunken, der andere nicht. Die Gespräche wurden aufgezeichnet und die Aussprache dann von Niederländern beurteilt – mit dem erwähnten Ergebnis.
Allerdings, und da zeigt sich gleich wieder die Wissenschaftlerin: Diese Erkenntnisse seien nicht verallgemeinerbar. Und im Disclaimer zur Mitteilung der Uni Freiburg heißt es zudem: „Die Forschenden betonen, dass diese Ergebnisse nicht als Ermutigung zum Alkoholkonsum verstanden werden dürfen“. Na denn (besser nicht) Prost!