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Freiburger Pädagogin lobt Pippi Langstrumpf als Vorbild

Pippi Langstrumpf zeigt nicht nur Kindern, wo es langgeht.
imago/United Archives)Lang sind ihre roten Zöpfe und ihr Namen, langweilig wird es aber nie, wenn Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter Langstrumpf einen Auftritt hat.
Zu Zeiten, als die Schwarze Pädagogik noch verbreitet, wenn nicht üblich war, brach die Kinderbuchautorin Astrid Lindgren mit ihrer Pippi Langstrumpf eine Lanze für die Perspektive der Kinder: Unbedingte Freude am Leben, ansteckende Unternehmungslust, Unabhängigkeit und Furchtlosigkeit gegenüber Erwachsenen – und vor allem nicht der mindeste Respekt für deren viele (unsinnige) Regeln zeichnen sie aus.
Mit Superkräften kämpft Pippi für die Schwachen
„Kunterbunt“ heißt die Villa, in die die neunjährige Titelheldin Pippi Langstrumpf in ihrer ersten Geschichte, die vor 80 Jahren erschienen ist, einzieht – ohne Eltern, doch mit einem Koffer voller Goldstücke. Und der Name ist Programm. Chaotisch ist es oft, drunter und drüber geht es in den Abenteuern der anarchischen Heldin. Sie vermittelt Zuversicht, Freude, Trost und neue Perspektiven. Pädagogisch wertvoll lautet längst das Urteil – von denen, die es wissen müssen. Pippi habe einen feinfühligen Blick auf die Bedürfnisse von Kindern und sorge dafür, dass Schwächere gesehen würden, sagt die Freiburger Pädagogikprofessorin Maike Rönnau-Böse dem evangelischen Pressedienst.
Mit Superheldinnen-Kräften begabt, stemmt Pippi ihr Pferd in die Luft und holt rasant fahrende Autos mühelos zu Fuß ein. Mit ihrer Macht geht sie richtig um und setzt sie für die ein, dies sich selbst nicht wehren können. „Wer stark ist, muss auch gut sein“, erklärt Pippi.
Beispielhafter Umgang mit Schicksalsschlägen
Für Rönnau-Böse zeigt das Mädchen, deren Mutter gestorben ist, beispielhaft, wie Kindern gut mit Schicksalsschlägen umgehen. Pippi geht mit ihren Freundinnen und Freunden durch dick und dünn, packt Probleme an und löst sie. Zudem besitzt sie ein unerschütterliches Zutrauen in ihre eigenen Fähigkeiten. Dies seien keine „Zauberkräfte“, sondern Eigenschaften, die jedes Kind entwickeln könne.