Gesundheitsstudie

Hundeblicke und Streicheln helfen gegen Stadt-Stress

Wer als Kind mit Haustieren aufwächst, hat im späteren Leben ein geringeres Risiko, stressbedingte Störungen zu entwickeln. Das haben Ulmer Forscher in einer Studie herausgefunden, für die sie 40 erwachsene Städter untersucht haben.

Willst Du mit mir spielen? Ein Hund als Hausgenosse macht Kindern nicht nur Spaß, sondern fördert anscheinend auch ihre Stressresistenz im späteren Leben. Foto: IMAGO/Cavan Images

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„Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos“, wusste schon Loriot. Und stressiger, darf man nun wohl auch sagen. Denn was Hundehalter und Katzenliebhaber schon lange intuitiv ahnten, dem hat nun eine Studie der Universität Ulm die Weihen der Wissenschaft verliehen. Oder, um genau zu sein, und das ist im Feld der Wissenschaft wichtig. „Der Kontakt zu Haustieren verringert bei Großstadtkindern das Risiko, im Erwachsenenleben stressbedingte Störungen zu entwickeln“, wie es in einer Mitteilung der Universität Ulm heißt.

Zu diesem Schluss kommen Forscher der Sektion für Molekulare Psychosomatik der dortigen Uniklinik zusammen mit Kollegen aus Deutschland und den USA. Das Zusammenleben mit Tieren mildert anscheinend entzündliche Stressreaktionen.

Städte haben zwar einige Vorzüge, so etwa lukrative Arbeitsplätze und etliche Freizeitmöglichkeiten. Doch sind sie auch geprägt von Straßenlärm, Verkehr, langen Fahrzeiten, wenig Grün und Erholung. Einige stressbedingte körperliche und psychische Störungen treten bei Städtern häufiger auf als auf dem Land.

Für ihre Studie haben die Forscher 40 gesunde Städter zwischen 18 und 65 Jahren einem Stress-Test unterzogen. Die eine Hälfte von ihnen war ohne Haustier aufgewachsen, die andere hatte zu Hause mindestens fünf Jahre Hund oder Katze. Das Ergebnis: „Insgesamt scheint der Kontakt zu Haustieren das Risiko zu verringern, später im Leben stressbedingte Störungen zu entwickeln“, sagt Katja Weimer, die die Studie mitverfasst hat. Das Immunsystem reagierte besser und Entzündungen wie eine gestörte Darmbarrierefunktion waren bei ihnen seltener.

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