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(K)ein Dieb ist genau so wie ein anderer

Ein Dieb flüchtet mit seiner Beute.
Adobe Stock/SIMANG)„Diebstahl ist Anteilnahme am Vermögen der anderen“, lautet ein Aphorismus. Bei aktuellen Beispielen im Südwesten erfolgte das auf sehr verschiedene, mitunter skurrile Weise.
Langfinger bocken ein Auto fachmännisch auf
So haben Diebe ein geparktes Auto in Tettnang (Bodenseekreis) ausgeschlachtet. Sie stahlen alle vier Räder, die Auspuffanlage, Außenspiegel-Abdeckungen, den Kühlergrill sowie die Markenembleme. Zu diesem Zweck bockten die Täter das Fahrzeug auf, montierten die Teile fachmännisch ab und setzten es anschließend auf Holzstützen ab.
Während diese Täter ein Objekt mit Eifer bearbeiteten – man fragt sich unwillkürlich, warum sie nicht einfach das arme Auto komplett gestohlen und dann erst filetiert haben –, zeichnete sich ein anderer durch seriellen Fleiß aus.
Polizisten nahmen im April einen 26-Jährigen fest, der etlicher Diebstähle verdächtig ist. Beamten der Reviere Albstadt, Balingen und Hechingen legen laut Meldung „dem bereits einschlägig in Erscheinung getretenen“ Mann über 40 Diebstähle aus Fahrzeugen zur Last. Von einem (Ein-)Geständnis verlautete nichts.
In Ulm bereut ein Dieb seine Tat schon tags darauf
Doch es geht anders. Doppelt so alt, doppelt so weise? In Ulm hat ein 52-Jähriger im Drogenrausch zwei Stofftaschen und einen Kugelschreiber mitgehen lassen. Wieder nüchtern und ernüchtert, meldete er sich selbst bei der Polizei. Aus welchem Geschäft diese stammten, wusste er selbst nicht mehr.
Doch letztlich ließ sich das Diebesgut einem Geschäft zuordnen. „Dies wird eine Strafanzeige der doch sehr seltenen Art, die vermutlich bei der Staatsanwaltschaft auch entsprechend bewertet werden wird“, teilte die Polizei mit. Nichts mögen Gerichte mehr als einen reuigen Sünder. Vielleicht nimmt sich das ja der Autoteiledieb zu Herzen.