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Der Ostalbkreis lässt die bunten Fahnen wehen

Wenn die Regenbogenflagge neben der Deutschlandfahne weht, ergibt sich das Bild einer toleranten Nation.
dpa/Michael Kappeler/Montage: Staatsanzeiger)Geldmangel, Defizit, rote Zahlen – im Klage-Chor der Landkreise hebt sich die Stimme des Ostalbkreises ab. Dort singt man seit Neuestem „Wenn die bunten Fahnen wehen“. Die Kreistags-AfD wollte, dass an den Fahnenstangen vor den Kreisverwaltungen allzeit die deutsche Flagge wehe. Zur Abstimmung erschien die Fraktion der Rechtsaußen-Partei sogar mit Krawatten und Halstüchern in Schwarz-Rot-Gold – ein Hinweis, dass die AfD-Räte mit den Farben der Deutschlandfahne vertraut sind.
Und klammheimlich reibt man sich die Hände
Wenn schon, denn schon, dachten sich da Landrat und CDU und stellten einen eigenen Fahnenantrag. Jetzt sollen laut einem Mehrheitsbeschluss neben der Deutschland- auch die Kreis-, die Landes- und die Europafahne stets an den Kreisstandorten Aalen, Ellwangen und Schwäbisch Gmünd wehen. Gerade die Europafahne dürfte für klammheimliches Händereiben unter den bürgerlichen Parteien sorgen, steht die EU doch für Wohlstand, Demokratie und Frieden. Die AfD verbindet aber mit dem Sternenkreis auf blauem Grund Korruption, Technokratie und Steuerverschwendung, so deren Sprecher in der örtlichen Presse. Die Europafahne, ein Nadelstich gegen die als rechtsextrem eingestufte Partei.
Zusätzlich ließe sich die Ukraine-Flagge als Zeichen gegen Russlands Angriffskrieg hissen, was der als russlandfreundlich bekannten AfD nicht gefallen dürfte. CDU-Landrat Joachim Bläse begründet die Beflaggung mit der Orientierung für die Bevölkerung, für Frieden in Europa könnte man also Flagge zeigen. Und damit es keinen Zirkus um den Flaggenbeschluss gibt: Regenbogen-Fahnen vor dem Landratsamt im Pride-Month Juni würden beweisen, dass man im Ostalbkreis sein Fähnchen nicht in den Wind hängt, den die AfD macht.