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Eingekreist

Es wird wild – invasive Arten besiedeln das Land

Es ist Sommer, es krabbelt und es sprießt. Tigermücke, Japankäfer und Riesen-Bärenklau kommen in diesem Jahr gleich im Multipack – und nehmen keine Rücksicht auf Landesgrenzen.

In Heidenheim meldeten aufmerksame Bürger den Riesen-Bärenklau. Die Pflanze kommt ursprünglich aus dem Kaukasus und sorgt für Verbrennungen.

A. Scholz)

In Freiburg wurde eine Fußballmannschaft aus Fernost entdeckt: Elf Japankäfer dribbelten als pflanzenfressendes Rollkommando von Italien über die Schweiz bis in den Breisgau. Der Popillia japonica frisst über 400 Arten kahl – von Apfelbaum bis Zierrose, von Weinrebe bis Rasenmäherkante. Weil der Käfer keine natürlichen Feinde hat, ist das Spiel für ihn leicht gewonnen: Das Tor ist groß, der Torwart klein – es sei denn, man pfeift die Partie ab. Die Schädlingsbekämpfer haben sofort gehandelt und 20 Fallen aufgestellt.

In Karlsruhe krabbeln plötzlich längst vergessene Wegameisen durch den Stadtteil Knielingen. Dabei handelt es sich um eine Spezies, die sich still und heimlich in Mülleimern, Blumentöpfen und Schlafzimmern ausbreitet. Experten empfehlen zur Bekämpfung schlicht heißes Wasser. In Kehl hat sich bekanntlich die große Drüsenameise Tapinoma magnum ausgebreitet, die sich gerne unter Terrassenplatten vermehrt. Auch hier wird mit Heißwasser gekämpft.

Der schwäbische Landesteil bleibt nicht verschont

Der schwäbische Landesteil bleibt indes nicht verschont. In Ludwigsburg wurde vergangene Woche die Tigermücke entdeckt. Das stechfreudige Tier stammt aus Südostasien und schwirrte bisher vor allem in den Rheinauen aus. Doch damit nicht genug: In Heidenheim meldeten aufmerksame Bürger den Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum). Die Pflanze kommt ursprünglich aus dem Kaukasus und verbrennt bei Berührung schlimmer als ein Sonnenbad ohne Sonnencreme.

Was lernt man daraus? Der Klimawandel bringt nicht nur heiße Tage, sondern auch neue Bewohner in den Südwesten. Für Betroffene und Schädlingsbekämpfer ist das alles andere als lustig. Wobei das übrige Publikum nur momentan noch milde lächeln kann. Die Lebewesen mit den sprechenden Namen sind wohl nur ein heiterer Vorgeschmack auf das, was künftige Sommer noch so mit sich bringen werden.

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