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OB-Wahlen

Oberbürgermeister in Crailsheim und Bad Rappenau wollen ein weiteres Mandat

Endspurt bei den OB-Wahlen für 2025. Während Crailsheim am 2. November einen Rathauschef wählt, sind die Bürger von Bad Rappenau am 9. November dran. In beiden Städten bewerben sich die Amtsinhaber wieder. 
Gebäude mit Arkaden, Turm mit Uhr, mehrere Flaggen, gepflasterter Platz.

Auch für das Rathaus in Crailsheim wird ein neuer Chef gesucht.

Stadt Crailsheim)

Crailsheim/Bad Rappenau. Drei Männer bewerben sich in Crailsheim (Kreis Schwäbisch Hall) um den Chefposten im Rathaus der knapp 36 000 Einwohner großen Stadt an der Jagst. Amtsinhaber Christoph Grimmer möchte das Mandat für eine zweite Amtszeit, um die Bauprojekte an Schulen, Hallen und Kindergärten voranzutreiben, Crailsheim als Ärztestandort sichern und die öffentliche Sicherheit weiter verbessern.

Crailsheim hat die unechte Teilortswahl erst abgeschafft, nachdem die Gemeinderatswahl 2024 annulliert worden war. Dies verbucht der parteilose Grimmer als Erfolg und hat keine Sorge, dass ihm Stimmen aus den Ortschaften verloren gehen. Die Forderung habe er schon vor acht Jahren gestellt und trotzdem gute Stimmenergebnisse geholt, so der promovierte Sportwissenschaftler und ehemalige Mitarbeiter der FDP im hamburgischen Senat. Deutlich hat sich Grimmer bei der Kandidatenvorstellung mit seinen Mitbewerbern auseinandergesetzt und warf dem Stadtrat Peter Gansky vor, dass dieser mit falschen Zahlen arbeite.

Urgestein im Crailsheimer Gemeinderat will es wissen

Berufsschullehrer Gansky gehört zu den Urgesteinen im Crailsheimer Gemeinderat. Im Kreistag sitzt er für die Kleinstpartei „Die Basis“ und trifft auch dort auf Grimmer, der bei der größten Fraktion, die Wählervereinigung Freie, Vize-Vorsitzender ist. Mit der Sottise, er habe sich nach der Lektüre der Gemeinderatsberichte im Stadtblatt gedacht: „So schlecht wie die kannst Du das auch!“ begründet der 64-Jährige sein kommunalpolitisches Engagement. Als OB will er zuhören und dem Bürgerwillen Mehrheiten im Rat verschaffen. Gansky, dem man seine Ausbildung als Theologe bei der Vorstellungsrede anhört, hält nichts von Kleinkinderkrippen und der Corona-Impfung. Bleibt Mihai Adrian Bolnavu, Kraftfahrer mit rumänischen Wurzeln. Der 36-Jährige setzt auf Humor und auf mehr Sicherheit und Sauberkeit in der Stadt.

Wer wird Chef im Rathaus von Bad Rappenau? Nicht nur dort stehen Oberbürgermeisterwahlen an
IMAGO/Zoonar.com/Werner Thoma)

In Bad Rappenau kommt es am 9. November zum Zweikampf. Amtsinhaber Sebastian Frei will seine zweite Amtszeit antreten. Der ehemalige Richter will die Nahversorgung der acht Teilorte verbessern, etwa mit Selbsbedienungsmarkten. In der 22 700-Einwohner-Stadt will er das Niveau der ärztlichen Versorgung halten. Frei plant den Bau des zentralen Feuerwehrhauses in der Kernstadt. Der 44-jährige Parteilose sitzt im Kreistag in Heilbronn für die CDU, die seine Kandidatur ebenso unterstützt wie die SPD, ÖDP und die Grünen.

Freie Wähler haben einen eigenen Kandidaten

Die Freien Wähler drücken Christian Schultz die Daumen. Der 54-jährige Wirtschaftsingenieur stammt aus der Stadt, hat aber seine berufliche Erfahrung als Bundeswehroffizier, in der Luft- und Raumfahrtindustrie sowie als Auslandsberater der EU gesammelt. Aus familiären Gründen nimmt er eine Auszeit in Bad Rappenau und ist dabei auf die Kommunalpolitik gestoßen. Der Wunsch nach einer Auswahl bei der Wahl bestärkte seinen Willen zur Kandidatur.

Hilfreich dürfte auch die Anfrage der Freien Wähler gewesen sein. Deren Sprecher im Gemeinderat, Rüdiger Winter, ist überzeugt, dass Schultz der bessere OB sein wird, und zwar keineswegs deshalb, weil Schultz Winters Stiefsohn ist. Die Freien Wähler kritisieren die Kosten für die Rappsodie, was OB Frei nicht gelten lässt: Die Fraktion habe für die Sanierung und den teilweisen Neubau des Heilbads der Kurstadt gestimmt. Und den Haushalt hatten die Freien Wähler nicht abgelehnt, um die Kandidatur von Schultz vorzubereiten, sagt Winter zu dem Vorwurf. Das waren inhaltliche Punkte.

Kritik an der Haushaltsführung in Bad Rappenau

Diese greift auch Schultz auf, der die Finanzlage der Stadt durch eine bessere Priorisierung von Projekten stabilisieren will. Bürgerbeteiligung und eine bessere Einbeziehung der Stadtteile sowie eine bessere Nahversorgung und Mobilität für die Ortschaften hat sich Schultz ebenfalls in sein Wahlprogramm geschrieben.

Und das ist der OB-Wahlkalender

Am kommenden Sonntag, 2. November, wird es in Crailsheim ernst. Sollte im ersten Wahlgang kein Kandidat die absolute Mehrheit haben, findet die Stichwahl am 30. November statt. Dieses Datum hat auch Bad Rappenau für die Stichwahl reserviert. Dort wählt man in der ersten Runde am 9. November. Der 9. November ist auch in Mühlacker Tag der Entscheidung. In der Stichwahl stehen Paul Renner und Stephan Retter.

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