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Serie: Kommunaler Klimaschutz

Stadtentwicklung: Waiblingen gibt die Spielregeln vor

Die Stadt im Rems-Murr-Kreis geht bei der klimagerechten Stadtentwicklung voran. Die Kommunen gibt Standards beim Bauen vor - und sorgt so für zufriedene Bürger. 

Ann-Kathrin Minden ist Projektleiterin bei der KEA-BW und berät Kommunen zum Thema klimagerechte Stadtentwicklung.

KEA-BW)

Waiblingen/Karlsruhe. Die Stadt Waiblingen (Rems-Murr-Kreis) hat früh alle Hebel in Bewegung gesetzt, um neue Baugebiete klimagerecht zu planen. Den Auftakt bildete 2006 eine Solarpflicht für Neubauten im Rahmen der Erstellung neuer Bebauungspläne. Auch das Thema Dämmung wurde aufgegriffen: im Zusammenhang mit einem Förderprogramm. „Im Neubau ist es machbar, während des Betriebs bilanziell kein CO₂ zu erzeugen“, sagt Klaus Läpple, Stabsbereich Klima und Umwelt.

Stadtteil spart jährlich rund 360 Tonnen CO₂ ein

Ein Gutachten aus dem Jahr 2015 zeigte auf, wie das Baugebiet „Berg-Bürg“ für rund 300 Einwohner klimaneutral gestaltet werden kann. Schnell wurde deutlich, dass für die sehr gut gedämmten Gebäude ein Gasnetz und ein flächendeckendes Nahwärmenetz keine geeignete Lösung darstellen. Hauptenergielieferanten sind stattdessen Wärmepumpen; ergänzend kommen auch Pelletkessel und im stark verdichteten Bereich ein Blockheizkraftwerk mit kleinem Nahwärmenetz zum Einsatz. Heute werden in dem Quartier im Vergleich zu konventionellen Energiekonzepten jährlich rund 360 Tonnen CO₂ eingespart.

Möglich gemacht wird das durch städtebauliche Verträge und das Waiblinger Baulandmodell: Die Stadt kaufte im Wohngebiet Berg Bürg die Grundstücke. Sie legte die klimagerechten Maßnahmen verbindlich im Bebauungsplan fest und sicherte die Ausführung in den Grundstückskaufverträgen privatrechtlich ab. In Zeiten steigender Energiepreise seien viele Bürger dankbar für die verbindlichen Standards, so Läpple.

Für Ann-Kathrin Minden ermöglicht die klimagerechte Stadtentwicklung eine lebenswerte und zukunftsfähige Kommune. Sie ist Projektleiterin bei der Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg und berät Kommunen zu diesem Thema.

Kommunaler Klimaschutzkongress am 5. Juni in Waiblingen

Städte seien Hauptverursacher, aber auch zentrale Akteure im Kampf gegen den Klimawandel – und nicht zuletzt besonders anfällig für dessen Folgen. „Man sollte die Themen Klimaschutz und Klimaanpassung sehr früh im Planungsprozess verankern“, sagt Minden. Im Neubau ist es vergleichsweise einfach, die Klimaneutralität zu erreichen, aber auch im Bestand gibt es passende Ansätze.

Klimagerechte Stadtentwicklung ist Thema beim Kommunalen Klimaschutzkongress, der am 5. Juni in Waiblingen stattfindet.

Mehr zum Thema

Weitere Informationen zum Kommunalen Klimaschutzkongresse finden Sie hier .

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