Nachhaltigkeit

Städtetag fordert: Gebäude umbauen statt neu bauen

Der Verband macht sich für eine nachhaltige Baukultur stark. Denn der Abriss von Gebäuden trage erheblich zur CO2-Produktion bei, die Bauindustrie sei für knapp 40 Prozent der weltweiten Emissionen verantwortlich.

Wo ein Umbau nicht möglich sei, sollten das Abbruchmaterial recycelt werden. Eine ressourcenschonende Baukultur soll das Klima schonen.

dpa/ CHROMORANGE | Ernst Weingartner)

Stuttgart. Für mehr Klimaschutz im Bausektor fordert der Städtetag ein Umdenken bei der Raumordnung und der Baukultur. In einem Positionspapier macht der Kommunalverband Vorschläge, wie Baustoffkreisläufe in die räumliche Planung integriert werden können.

Die Bauindustrie sei für knapp 40 Prozent der weltweiten CO 2 -Emissionen verantwortlich, so der Städtetag.

Jetzt gehe es darum, künftig stärker Ressourcen zu sparen. „Die Devise muss lauten: Umbauen, statt neu bauen“, sagte Ralf Broß, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Städtetags am Mittwoch in Stuttgart. Vor jedem Abriss müsse geprüft werden, ob ein Gebäude auch umgebaut und der Bestand weiter genutzt werden könne. Sei das nicht der Fall, müsse das Abbruchmaterial recycelt werden.

Sollen Gebäude umgebaut werden statt sie abzureißen?
  • Ja 82%, 108 Stimmen
    108 Stimmen 82%
    108 Stimmen - 82% aller Stimmen
  • Mir egal 12%, 16 Stimmen
    16 Stimmen 12%
    16 Stimmen - 12% aller Stimmen
  • Nein 6%, 8 Stimmen
    8 Stimmen 6%
    8 Stimmen - 6% aller Stimmen
Stimmen insgesamt: 132
28. September 2023 - 13. Oktober 2023
Die Umfrage ist beendet.

Doch diese Transformation muss auf unterschiedlichen Ebenen stattfinden. Die Baustoffkreisläufe müssten auf planerischer Ebene mitgedacht werden, erklärt Philipp Schwarz, Leiter des Planungsamts in Leinfelden-Echterdingen, der das Positionspapier mitverfasst hat. Denn es brauche Flächen, wo das Recyclingmaterial gesammelt und aufbereitet werden kann. Außerdem brauche es ein Umdenken in der Bau- und Planungskultur. Dieses Umdenken sei ein langer Prozess, so Schwarz.

Auch in der Raumordnung müssten sich die Baustoffkreisläufe niederschlagen. So solle die Thematik in der vorgesehenen Neuauflage des Landesentwicklungsplans berücksichtigt werden. Der Städtetag schlägt deshalb vor, darin Ziele und Grundsätze für die baulich-mineralische Kreislaufwirtschaft zu fixieren. Auch in der Regionalplanung und der Flächennutzungsplanung sollte das Thema Niederschlag finden.

Projekte gibt es schon. So läuft unter anderem bei der Internationalen Bauausstellung in Stuttgart ein Projekt zum zirkulären Bauen. Damit soll am Ende ein Werkzeugkasten entstehen, der die Anwendung in der Praxis erleichtert.

Philipp Rudolf

Redakteur Kreis und Kommune

0711 66601-184

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