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Breitbandausbau

Strobl zeichnet „Gigabitkommunen“ aus

Die 55 Städte und Gemeinden bieten flächendeckend sehr schnelles Internet an. Bei der Preisverleihung in Stuttgart lobt der Innenminister den Einsatz der Rathauschefs.

Innenminister Thomas Strobl (CDU) hat erstmals 55 Städte und Gemeinden als „Gigabitkommunen“ ausgezeichnet.

Franziska Kraufmann)

Stuttgart. Innenminister Thomas Strobl (CDU) hat erstmals 55 Städte und Gemeinden als „Gigabitkommunen“ ausgezeichnet. Mindestens 97,9 Prozent der Haushalte verfügen dort über einen Gigabit-Anschluss – eine der schnellsten derzeit möglichen Internetverbindungen. „Mit der Auszeichnung wollen wir die Erfolge von Kommunen und Telekommunikationsunternehmen sichtbar machen“, sagte Strobl bei der Verleihung in Stuttgart.

Der Digitalminister hob die Fortschritte beim Glasfaserausbau hervor: „Als ich 2016 im Landtag sagte, wir wollen schnelles Internet bis in den letzten Schwarzwaldhof, wurde ich ausgelacht. Heute sind wir nah dran.“Das Land investiert 3,23 Milliarden Euro in den Ausbau, der Bund steuert weitere 3,5 Milliarden bei. Insgesamt entspricht das etwa einem Zehntel des jährlichen Landeshaushalts. Aktuell sind rund 76 Prozent der Haushalte im Land an einen Gigabit-Anschluss angebunden.

Strobl: „Ich weiß, dass das eine Herausforderung sein kann“

Nur rund 27 Prozent der Haushalte besitzen derzeit einen direkten Glasfaseranschluss. Um den Ausbau zu beschleunigen, haben Land, Kommunen und Unternehmen im Juli einen Glasfaserpakt vereinbart.

Strobl betonte, dass das Land bis zu 90 Prozent der Kosten für den Breitbandausbau übernimmt – die Kommunen tragen zehn Prozent. „Ich weiß, dass das angesichts angespannter Haushaltslagen eine Herausforderung ist“, sagte Strobl zu den anwesenden Rathauschefs. Dennoch lohne sich der Ausbau, er sei gut investiertes Geld – vorausgesetzt, der politische Wille vor Ort sei vorhanden.

Stellvertretend für die ausgezeichneten Kommunen nannte Strobl drei Beispiele aus dem ländlichen Raum: Die Schwarzwald-Gemeinde Seebach ( Ortenaukreis ) versorgt inzwischen selbst abgelegene Hütten mit schnellem Internet. In Blumberg ( Schwarzwald-Baar-Kreis ) wurde das Glasfaserprojekt durch eine enge Kommunikation mit der Bürgerschaft und die Zusammenarbeit mit dem Zweckverband Breitbandversorgung erfolgreich umgesetzt – rund 92,5 Prozent der Wohneinheiten sind dort inzwischen angeschlossen.

201 Städte und Gemeinden und drei Stadtkreise auf der Zielgeraden

Herrischried (Landkreis Waldshut) war einst ein weißer Fleck auf der Landkarte, heute ist die Gemeinde vollständig mit Glasfaser erschlossen. Die Anschlussquote liegt heute bei 100 Prozent. „Das muss man politisch wollen – und man muss Prioritäten setzen“, sagte Strobl.

Neben den bereits ausgezeichneten Kommunen stehen weitere 201 Städte und Gemeinden sowie drei Stadtkreise kurz vor dem Ziel: Sie erreichen bereits heute eine Gigabitversorgung von mindestens 90 Prozent und dürfen künftig den Titel „Gigabitkommune@BW“ tragen.

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