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Bürgermeisterwahl 

Volkertshausen: Bürger gegen Gemeindefusion

Durch den Vorstoß eines Bürgermeisterkandidaten sehen sie die Attraktivität der ausgeschriebenen Stelle gefährdet. Ein Gemeinderat und sein Vater suchen weitere Bewerber für die Wahl im Oktober und bieten ihre Unterstützung an. 
Sechs Personen stehen nebeneinander auf einem Gehweg vor einem Gebäude.

Christoph (links) und Armin Schwab (Zweiter von rechts) mit Unterstützern vor dem Rathaus von Volkertshausen.

privat)

Volkertshausen. In Volkertshausen rufen Bürger dazu auf, sich für die Bürgermeisterwahl am 19. Oktober zu bewerben. Ein Anlass ist der umstrittene Vorstoß des früheren Bürgermeisters und erneuten Kandidaten Alfred Mutter (CDU). Der 72-Jährige will die 3350-Einwohner-Gemeinde mit den Nachbarkommunen Steißlingen und Aach (alle Kreis Konstanz) zu einer Großgemeinde vereinigen .

Vorstoß sei nur von wenigen Einzelpersonen getragen

SPD-Gemeinderat und Bürgermeisterstellvertreter Christoph Schwab und sein Vater Armin Schwab aus Volkertshausen fürchten, dass die unabgestimmte und medienwirksame Diskussion gute Kandidaten abschrecken und die Attraktivität der ausgeschriebenen Bürgermeisterstelle verloren gehen könnte.

Mit Blick auf die Bewerbungsfrist am 22. September wollen sie Bewerberinnen und Bewerber zur Kandidatur ausdrücklich ermutigen, heißt es in dem Statement, das dem Staatsanzeiger vorliegt. Der Vorstoß zur Fusion der Hegau-Kommunen sei nicht mehr als eine von wenigen Einzelpersonen getragene Initiative „und schon gar kein breites Bürgervotum, welches die Aufgabe der Eigenständigkeit der solide bewirtschafteten Gemeinde Volkertshausen unterstützt oder befürwortet“.

„Panikreaktionen sind dennoch vollkommen unangebracht“

Grund für die vorgezogene Bürgermeisterwahl ist der Weggang des bisherigen Rathauschefs Marcus Röwer (parteilos), der im Juni zum Ersten Beigeordneten in Singen gewählt worden war. Laut Armin und Christoph Schwab sei dies ein in Industrie- und Gewerbekreisen „vollkommen normaler Vorgang der Abwerbung einer kompetenten Führungsperson“. Natürlich erzeuge ein solcher Verlust für die Gemeinde Unsicherheit und Ängste, „Panikreaktionen sind dennoch vollkommen unangebracht“.

Neben dem Ex-Bürgermeister Mutter hat laut Gemeinde ein weiterer Kandidat den Hut in den Ring geworfen, der vorerst nicht genannt werden möchte. Dessen Bewerbung sei aber noch unvollständig.

Unterstützung bei Formalitäten sagen die Schwabs zu

Christoph und Armin Schwab betonen, dass die Bürgermeisterstelle in Volkertshausen attraktive Perspektiven biete, besonders für junge und weibliche Kandidaten: Die Gemeinde sei wirtschaftlich solide, gesellschaftlich stabil und wolle ihre Eigenständigkeit sowie Zukunftschancen bewahren. Mit Engagement könnten Neueinsteiger schnell Verantwortung übernehmen und Anerkennung über die Gemeindegrenzen hinaus gewinnen. Volkertshausen gelte seit langem als kreative und progressive Gemeinde, die Herausforderungen aktiv anpackt – trotz begrenzter Mittel.

Die Bürger wünschten sich Kandidaten, die die Chancen dieser Stelle sehen, die Eigenständigkeit der Gemeinde und deren Zukunftschancen fördern und die Herausforderungen, Rechte und Pflichten der Stelle ausfüllen möchten, schreiben sie weiter. All das biete ideale Voraussetzungen für einen Start, Unterstützung bei Formalitäten sagen die Schwabs zu.

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