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Kolumne: "Eingekreist"

Wo staatliches Handeln noch ein Honigschlecken ist

Man könnte sich von der Reihe schlechter Nachrichten, die Kommunen aktuell produzieren, leiten lassen, oder man sucht sich die positiven Nachrichten aus: Es geht um eine süße Sache aus der Landeshauptstadt. 

Auch wenn finanziell gesehen dunkle Wolken über dem Stuttgarter Rathaus hängen, es gibt nicht nur bittere Wahrheiten dort.

IMAGO/Arnulf Hettrich)

Das Geld fehlt an allen Ecken, und sparen ist in den Rathäusern des Südwestens das Gebot der Stunde. Einst wohlsituierte Kommunen setzen den Rotstift an oder verlangen ihren Bürgern hohe Opfer ab – Hiobsbotschaften wo man hinhört!

Ludwigsburg ist nur ein Beispiel von vielen Kommunen, das die Gewerbesteuer erhöht hat. In Schwäbisch Gmünd ächzen Eltern unter hohen Kindergartengebühren. In Karlsruhe verlangsamen die Verkehrsbetriebe aus Spargründen die Takte im Personennahverkehr und bereiten Stellenstreichungen vor. Heidelberg plant, Zuschüsse für Kultureinrichtungen oder Vereine teilweise oder ganz zu streichen – alles beispielhaft, alles zufällig gewählt.

Zur Abrundung kommt noch eine Blut-Schweiß-und-Tränen-Botschaft von Gemeindetagspräsident Steffen Jäger an die Bevölkerung Baden-Württembergs – allen ist damit klar: Staatliches Handeln ist momentan alles andere als ein Honigschlecken.

Gemeinschaftsleistung und Bienenfleiß

Das Gegenteil beweist Stuttgart. Dort wird dank einer Gemeinschaftsleistung aller Ökologie und Wohlbefinden vieler Menschen gesteigert. Staatliches Handeln funktioniert so gut, dass Produktivität und Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr steigen, weil alle mit Bienenfleiß bei der Sache waren. Wie das? Die Landeshauptstadt verkauft wieder Rathaushonig. Die Ernte aus den Bienenstöcken auf dem Rathausdach hat 472 Gläser erbracht. Vor einem Jahr sammelten die staatenbildenden Insekten noch Honig für 345 Gläser. Staatliches Handeln kann also doch noch zum Honigschlecken werden.

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