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Exotenwald statt Schmuddelkanal in Weinheim

Die Verwaltung der Stadt Weinheim hat eine Unterführung umgestalten lassen.
IMAGO / Michael Gstettenbauer)Weinheim. Unterführungen sind bei Menschen, die sich zu Fuß oder mit dem Fahrrad fortbewegen, wenig beliebt. Oft sind sie hässlich, vorwiegend schmuddelig und– zumindest gefühlt – lauert dort Gefahr. Die Stadt Weinheim hat nun mithilfe von acht Graffiti-Künstlerinnen und -Künstler eine als „Schmuddelkanal“ bekannte Unterführung in einen „Exotenwald“ verwandelt.
„Urban Art in höchster Qualität“, heißt es bei der Stadt
Die Unterführung am Bahnhof Weinheim ist nicht wiederzuerkennen. Die Wände der Passage erstrahlen in neuem – farbenprächtigen – Glanz. „Die Zusammenarbeit der Stadt Weinheim mit der Deutschen Bahn macht es möglich: Urban Art in höchster Qualität – legal, professionell, dauerhaft“, wie es auf der Internet-Seite der Stadt heißt.
Organisiert hat das Projekt Bernd Eisold. Der Heilbronner ist selbst Graffiti-Künstler und setzt unter dem Namen „Berk“ seine farbenfrohen Zeichen im öffentlichen Raum, in Schulen und Kitas, gemeinschaftlich mit Kindern und Jugendlichen. Eisold konnte bekannte Größen der Szene für das Projekt in Weinheim gewinnen. Und Stadt und Bahn wollten die Unterführung „neu denken – nicht nur optisch, sondern auch im Hinblick auf die subjektive Sicherheit.“ Die Wände wurden professionell gereinigt, grundiert und entsprechend den Vorgaben der Künstler vorbereitet. Im nun entstandenen Exotenwald tummeln sich Fantasie-Motive und -Wesen.
Herkunft der Kunstschaffenden sorgt für den regionalen Bezug
Die acht Kunstschaffenden, die sich dort verewigt haben, stammen allesamt aus Baden-Württemberg. Kein Zufall, wie die Stadt betont: Denn in diesem Jahr finden die Heimattage Baden-Württemberg in Weinheim statt. Auftakt ist am 17. und 18. Mai. Deshalb habe die Stadt „einen starken regionalen Bezug herstellen“ wollen. Die Werke bleiben mindestens zwei Jahre bestehen. Da ein Teil der Passage unter Denkmalschutz steht, verblieb dieser im Originalzustand, während der übrige Teil zum „Exotenwald“ wurde.
Die Stadt Weinheim beteiligte sich mit rund 5000 Euro an den Materialkosten.