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Kultur für alle und mit allen gibt es im Residenzschloss Ludwigsburg

Das Residenzschloss in Ludwigsburg bietet nicht nur barrierefreie Zugänge, moderne Aufzüge und eine „Toilette für Alle“, sondern auch ein inklusives Programm.
SSG/ Lumelius)Ludwigsburg. „Wir sind ein historisches Denkmal, vor 300 Jahren hat keiner an Barrierefreiheit gedacht“, so Stephan Hurst, Leiter der Schlossverwaltung Ludwigsburg. „Die Herausforderung ist, die Infrastruktur so zu gestalten, um allen ein Schlosserlebnis zu ermöglichen.“
Am 4. Mai lässt sich das breite Angebot, das die Staatlichen Schlösser und Gärten (SSG) Baden-Württemberg im Residenzschloss Ludwigsburg für Menschen mit Einschränkungen entwickelt haben, kompakt an einem Tag erfahren. Der Inklusionstag steht unter dem Motto: „Kultur für ALLE und mit ALLEN“.
Die SSG wollen damit ein deutliches Zeichen für Barrierefreiheit und gesellschaftliche Teilhabe setzen.
Zahlreiche bauliche Maßnahmen wurden durchgeführt
„Barrierefreiheit beginnt mit Bewusstsein – diese Haltung leben wir im Residenzschloss Ludwigsburg tagtäglich“, betont Hurst. Mit zahlreichen baulichen Maßnahmen, inklusiven Führungen und vielfältigen Angeboten nehme das Schloss eine Vorreiterrolle in der Schlösserlandschaft Baden-Württembergs ein.
Für ein historisches Schlossensemble aus dem 18. Jahrhundert stellt die Schaffung barrierefreier Zugänge eine besondere Herausforderung dar. Durch den Einbau moderner Aufzüge, die Einrichtung einer „Toilette für Alle“ sowie die barrierefreie Gestaltung der Wegeführung konnten im Residenzschloss bereits zentrale Maßnahmen umgesetzt werden, die über den Standard hinausgehen. Zur Saisoneröffnung wurden nun die Behindertenstellplätze im vorderen Schlosshof sowie die Zuwegung zum neuen Hauptbau wurden erneuert.
Auf einer Fläche von rund 380 Quadratmetern wurde Muschelkalkpflaster verlegt, um einen barrierefreien Zugang zu den Führungen und dem Kassenbereich zu gewährleisten. Ebenso wurden E-Bike-Ladestationen eingerichtet. Rund 340 000 Euro hat das Land, laut Sinja Pfeil von Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Ludwigsburg, in diese Maßnahmen investiert.
Ein Lohn der Mühen: die erneute Auszeichnung des Residenzschlosses im bundesweiten Kennzeichnungssystem „Reisen für Alle“. Diese erfolgt durch die BTG (Bayern Tourist GmbH) als Koordinierungsstelle, die die Barrierefreiheit objektiv und nach strengen Kriterien prüft. „Das Siegel ist ein sichtbares Zeichen für die Qualität und Verlässlichkeit des barrierefreien Angebots und zeigt unser Engagement, das Schloss für alle erlebbar zu machen“, so Hurst.
Am Aktionstag am 4. Mai gibt es ein vielfältiges Angebot
Am 4. Mai können Besucher das Angebot selbst in Augenschein nehmen und neue,inklusive Perspektiven gewinnen: Die SSG bieten Führungen, die auf Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen zugeschnitten sind. Es gibt Sonderführungen in Deutscher Gebärdensprache, Leichter Sprache, für sehbehinderte und blinde Gäste sowie für Menschen mit Hörbeeinträchtigungen. Dazu sind eine Rallye über das Schlossgelände, interaktive Mitmachstationen, ein mobiles Para-Boccia-Feld sowie kulinarische Angebote von sozialen Einrichtungen im Angebot.