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Glosse

Alle wollen Töchter sein

Tochter werden ist nicht schwer, Tochter sein dagegen sehr. Vor allem, wenn man einen Vater hat, der den Mund nicht halten kann. Eine Glosse von Michael Schwarz.
Drei lachende Frauen, eine winkt, im Hintergrund ein Mann in grauem Sakko.

Es gibt sie wirklich: Carola (links) und Constanze (rechts), die Töchter von Charlotte (Mitte) und Friedrich Merz.

dpa/Kay Nietfeld)

Andere Väter haben auch schöne Töchter. Markus Söder etwa, dessen Älteste zwar weder Helmut Kohl noch Konrad Adenauer erkennt, dafür aber den bayerischen Ministerpräsidenten. Oder Prince Andrew, dessen Töchter um ihren Prinzessinnentitel bangen müssen, weil ihr Cousin William sich seiner buckeligen Verwandtschaft schämt.

Doch eigentlich gibt es im Moment nur zwei Töchter, die wirklich von Interesse sind. Dabei ist über die beiden, deren Stadtbild die Republik im Innersten aufwühlt, eigentlich nur bekannt, dass sie Carola und Constanze heißen. Die ältere soll Ärztin sein, die jüngere Juristin.

Den falschen Töchtern fehlt das große C im Namen

Ganz anders sieht es da mit jenen aus, die den beiden Konkurrenz machen. Ricarda Lang, Luisa Neubauer, Joy Denalane: Alle wollen Merz‘ Töchter sein. Dabei fehlt ihnen doch zumindest eines: das große C im Namen, das die familiäre Bande mit dem ersten christdemokratischen Bundeskanzler seit dem fast vergessenen Helmut Kohl belegt.

Doch was ist, wenn Carola, Constanze und alle anderen Sauerländerinnen, die noch einen Kompass haben, die große Bühne scheuen? Was wird aus dem Plan des Kanzlers, Deutschland zu einem großen Sauerland zu machen?

Dann doch lieber Söhne, am besten aus Schwaben

Da sind einem doch die Söhne lieber, nun ja, vielleicht nicht die Mannheims. Der Stuttgarter Oberbürgermeister Frank Nopper hat gleich zwei gut geratene Stammhalter, Carl Alexander und Franz Ferdinand, die schon in seinem Wahlkampf bewiesen haben, dass sie das hohe C beherrschen. Frei nach dem Motto: Wir wissen gar nicht, was sauer ist. Wir sind Schwaben.

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