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Herzgesundheit im Wandel: Fortschritte bei der Diagnose von Herzerkrankungen

Herzwochen beschäftigen sich mit der Vermeidung von Risikofaktoren und neuen Verfahren zur Früherkennung von Herzkrankheiten

Werbemittel der Deutschen Herzstiftung

Fredrik von Erichsen dpa/lhe)

Stuttgart. Vom 1. bis 30. November finden bundesweit die von der Deutschen Herzstiftung initiierten Herzwochen statt. In Deutschland sterben pro Jahr geschätzt 65 000 Menschen am plötzlichen Herztod. Häufig ist eine langjährige koronare Herzkrankheit (KHK) Ursache.

Rund 14000 Menschen sind 2021 in Baden-Württemberg an Herzkrankheiten gestorben, wie aus dem aktuellen Herzbericht 2022 hervorgeht. In den Herzwochen stehen die Vermeidung der bekannten Risikofaktoren – Ernährung und Lebensstil – im Fokus, aber es geht auch um Vorsorge. Mithilfe bildgebender Verfahren lassen sich etwa Gefäßwandveränderungen durch Plaques (Arteriosklerose) gut erkennen, die als „Vorstufe“ Auslöser für einen plötzlichen Herztod sein können.

Fortschritte wurden im Bereich der Bildgebung erzielt

Im Bereich der Bildgebung haben Ärzte und Forschende an der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des Universitätsklinikums Freiburg einen Fortschritt erzielt. Mit sogenannten Photon-Counting-Computertomografen (CT) lässt sich die Diagnose und Bildqualität bei einer koronaren Herzerkrankung bei Hochrisikopatienten deutlich verbessern und ein Eingriff mit einem invasiven Herzkatheder vermeiden. Die Studienergebnisse wurden im Fachmagazin Radiology veröffentlicht. Mit der neuen CT-Technologie profitierten deutlich mehr Patienten von einer nicht-invasiven CT-Untersuchung des Herzens, so der Ärztliche Direktor Fabian Bamberg.

Obwohl die koronare CT-Angiographie sich besonders gut zum Ausschluss einer koronaren Herzerkrankung eignet, war sie gerade für Patienten mit hohem Risiko für Veränderungen der Herzkranzgefäße aufgrund von häufig auftretenden koronaren Verkalkungen und Stents schwierig. „In klassischen CT-Bildern erscheinen Verkalkungen der Herzkranzgefäße oft größer als sie tatsächlich sind“, erklärt Muhammad Taha Hagar, Erstautor der Studie und Klinikarzt. „Dieser Effekt ist umso stärker, je größer die Verkalkung ist.“ Durch diesen sogenannten Blooming-Effekt konnte es bislang zu einer Überbewertung von Verengungen und Plaques und in der Folge zu einer Überbehandlung kommen.

Neue Methode ist vor allem für Hochrisikopatienten geeignet

Untersucht wurden 68 Probanden mittels Photon-Counting-CT und einer invasiven Koronarangiografie als Referenzstandard. Diese Untersuchung erwies sich als sehr genau im Erkennen oder Ausschluss der koronaren Herzerkrankung. Auch wurde die Bildqualität in fast 80 Prozent der Fälle als gut oder hervorragend bewertet. Um die gewünschte Bildqualität zu erreichen, war eine etwas höhere Strahlenexposition als bei klassischen CT-Verfahren notwendig. Darum scheint die Methode vor allem für Hochrisikopatienten geeignet, die von den hochauflösenden Bildern besonders profitieren. ( bm )

Ralf Schick

Redakteur Landeskundliche Momente und Beruf und Karriere

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