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Hochschulen für Verwaltung

Der Austausch mit dem Ausland ist ein Muss

Ein Verwaltungsstudium für eine spätere Tätigkeit in Kreisen, Kommunen und Landesverwaltung und internationale Ausrichtung schließen sich mitnichten aus. Die Hochschulen Kehl und Ludwigsburg pflegen den Austausch und unterhalten Kooperationen mit Hochschulen in Europa und weltweit.

Juraprofessor Markus Eisenbarth (Mitte) leitete kürzliche eine Kehler Delegation nach Budapest und führte Gespräche über eine Kooperation mit der Andrássy-Universität. Foto: HS Kehl

Privat)

Kehl/Ludwigsburg . Die Tätigkeit von Verwaltungsmitarbeitern erstreckt sich auf ein fest umrissenes begrenztes Territorium und es gilt,  Vorschriften und Gesetze von Bundes- und Landesrecht umzusetzen. Wer darum glaubt, dass Studierende der Hochschulen für öffentliche Verwaltung in Kehl und Ludwigsburg auch ihr Studium nur in den Landesgrenzen absolvieren, irrt. „Die Hochschule Kehl lebt Internationalisierung“, heißt es in deren Internetauftritt.

Allein schon ein Blick auf die lange Liste der Partnerschaften mit Einrichtungen im Ausland bestätigt diese Aussage. Rund 50 Hochschulpartnerschaften in und außerhalb Europas pflegt die Hochschule Kehl.

Kehl strebt Kooperation mit Hochschule in Budapest an

Kürzlich erst war eine Delegation in Ungarn, um mit der Andrássy-Universität Budapest Kooperationsgespräche zu führen. Angestrebt wird eine Partnerschaft samt Erasmus-Kooperation mit der privaten Universität in Ungarns Hauptstadt. Deren Besonderheit, ja Alleinstellungsmerkmal: Es ist die einzig vollständig deutschsprachige Universität außerhalb des deutschen Sprachraums, Markus Eisenbarth lehrt  seit dem vergangenen Jahr als Professor öffentliches Recht in Kehl und ist der Ländebeauftragte für Ungarn.

Mehrere Entwicklungen machen seiner Ansicht nach Auslandserfahrungen für Studierende noch wertvoller und wichtiger als früher: Das sinkende Alter vieler, zumal der männlichen Absolventen, die dann als Beamte in einer zunehmend komplexeren Verwaltung Verantwortung übernehmen; und auch die fortschreitende Europäisierung des Rechts, dessen Anwendung und Akzeptanz das Verständnis anderer Rechts- und Verwaltungskulturen fördert. In all diesen Punkten sei Auslandserfahrung hilfreich, „insbesondere unter dem Aspekt der Persönlichkeitsbildung“.

Europäisches Recht beeinflusst bis zu 40 Prozent der nationalen Gesetze

Joachim Beck, Rektor der Hochschule, weist oft darauf hin, dass 30 bis 40 Prozent aller nationalen Gesetze  von der Europäischen Union und ihrer Rechtssetzung beeinflusst sind.

Ausland im Sinne der Ausbildungs- und Prüfungsordnung fängt streng genommen schon an der Bundeslandgrenze an: Ein Praktikum in Rheinland-Pfalz etwa ist demnach formal einem Auslandspraktikum gleichgestellt. Besonders eng, intensiv und vielfältig ist naturgemäß die Zusammenarbeit und der Austausch mit dem westlichen Nachbarn Frankreich: Um die Europastadt Straßburg zu erreichen, müssen sich Kehler Studierende nur für ein paar Minuten in die Straßenbahn setzen.

Auslandspraktika sind oft fester Bestandteil eines Studiengangs

Einige zieht es deutlich weiter weg. Seit bald zehn Jahren gibt es auch ein offizielles Partnerschaftsabkommen von Kehl mit der CAG Universitesi in der Südosttürkei. Regelmäßig, erst vor wenigen Wochen wieder, gibt es gegenseitige Studienfahrten; und eine Handvoll Studierender aus Kehl hat dort auch ein Auslandspraktikum gemacht.

Nicht grämen muss sich, wem die große Auswahl offizieller Partner nicht genügt: „Unsere Studierenden können bei der Auswahl ihrer Auslandspraktika auf unsere bestehenden Partnerschaften zurückgreifen, müssen sich jedoch nicht auf diese beschränken“, heißt es bei der Pressestelle der Hochschule.

In manchen Studiengängen macht jeder ein Auslandspraktikum

Im Bachelorstudium macht rund ein Drittel eines Studienjahrgangs ein Auslandspraktikum, bei Masterstudiengängen ist die Variationsbreite größer: Beim M.A. „Europäisches Verwaltungsmanagement“ ist es für jeden Pflicht (siehe Kasten).

Wer zumindest zeitweise besonders weit weg möchte, hat bis 11. März Zeit: Dann endet die Bewerbungsfrist für den M.A. „Public Management in International Cooperation“ (PMIC), bei dem europäische und afrikanische Studierende über Kontinentalgrenzen hinweg zusammenarbeiten: „So wird die Umsetzung internationaler Projekte realitätsnah simuliert“, heißt es im Kehler Internetauftritt. Zwar gibt es, da berufsbegleitend, keine Praktikumsphasen. Doch drei zweiwöchige Präsenzphasen finden in Afrika statt, nämlich in Addis Abeba (Äthiopien), Dakar (Senegal) und Stellenbosch (Südafrika).

Christoph Müller

Redakteur Bildung & Wissenschaft

0711 66601-182

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