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Glosse

Die Leiden des Merz

Man muss ja nicht immer gleich die Nationalgarde ausrücken lassen. Manchmal genügt auch ein Hochdruckreiniger, um das Stadtbild auf Vordermann zu bringen. Eine Glosse von Michael Schwarz.
Vier Holzfässer mit Pflanzen auf einem Feldweg, blauer Himmel im Hintergrund.

Wenn's weiter nicht ist: Der Tunnelbohrer Herrenknecht packt bei der Stadtbildverschönerung persönlich an.

dpa/Philipp von Ditfurth)

Hat der Kanzler Zahnschmerzen? Das wäre zumindest eine Erklärung dafür, dass er gerade so unleidlich wirkt. Vermutlich kriegt er keinen Termin beim Zahnarzt mehr, weil sich die Asylbewerber die Zähne richten lassen. Oder traut er sich nicht in die Stadt, wo die kleinen Paschas wohnen? Was ist nur aus dem kraftstrotzenden Wahlsieger geworden? Der Deutschland bis zum Sommer wieder auf die Beine bringen wollte? Der vom Herbst der Entscheidungen sprach? Und vom Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter?

Nicht einmal ein Espresso

Am Ende war es doch der Sündenfall, die Sache mit der AfD, das Tor zur Hölle, die ihm die Stimmung so nachhaltig verhagelten. Apropos Hagel: Sein baden-württembergischer Hoffnungsträger hätte ihm sagen können, wie man die nicht mal ignoriert, geschweige denn mit denen einen Espresso trinkt.

Und noch etwas kann Merz vom Südwesten lernen. Man muss nicht über das Stadtbild lamentieren, man kann es auch einfach ändern. Der badische Tunnelbohrer Martin Herrenknecht hat 20 Blumenkübel entfernt, die die Gemeinde zur Verkehrsberuhigung aufgestellt hatte. Widerspruch der „Sesselfurzer“ aus dem Landratsamt wies der 83-jährige Firmenpatriarch zurück. Die Kübel behinderten die Sicht und gefährdeten seine Mitarbeiter.

Famose Hochdruckreiniger

Alternativ könnte sich Merz auch an die Firma Kärcher aus dem schönen Schwabenland wenden, die ganz famose Hochdruckreiniger herstellt. Das wusste schon der französische Präsident Sarkozy, der, jetzt wird es ein bisschen peinlich, gerade dort eingezogen ist, wo man ansonsten jene unterbringt, die das Stadtbild verunreinigen.

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