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Hector-Stiftung fördert Kinderakademien bis 2030 mit 25 Millionen Euro

Das Interesse besonders begabter Grundschulkinder für die Naturwissenschaften zu fördern: Das ist ein Ziel der Kinderakademien der Hector-Stiftung. Foto: IMAGO/WESTEND61
Fotoagentur WESTEND61)Stuttgart. Früh übt sich, wer ein Forscher werden will. Kinder sind neugierig und finden es spannend herauszufinden, wie etwas funktioniert. Sie in diesem Drang zu unterstützen und so frühzeitig vor allem für die Naturwissenschaft zu begeistern, ist ein Ziel der Hector-Stiftung.
Seit 15 Jahren unterhält die Stiftung dafür Kinderakademien. Diese „bieten als einziges landesweites Förderprogramm besonders begabten und hochbegabten Grundschulkindern zusätzlich zum regulären Schulunterricht ein speziell für sie entwickeltes Förderprogramm an, das weit über die regulären Unterrichtsinhalte hinausgeht“, heißt es auf deren Website.
Pro Schuljahr nehmen landesweit mehr als 23 000 Kinder das Angebot wahr. Thematisch liegt dabei der Schwerpunkt auf den MINT-Fächern, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.
Das Förderprogramm wird auch wissenschaftlich begleitet
Die Stiftung hat nun mit dem Land vereinbart, für weitere fünf Jahre diese Kinderakademien zu fördern: mit 25 Millionen Euro bis zum Ende des Schuljahres 2029/2030.
Das Land wiederum stellt den Akademien Personal für Leitungszeiten zur Verfügung. Ferner koordiniert es die über das Land verteilten Akademien und die Zuwendungen für sie.
Anfang April hat Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) in Stuttgart eine entsprechende Vereinbarung mit der Stiftung unterzeichnet. „Wir erreichen mit den Hector Kinderakademien nahezu alle unsere Grundschulen in Baden-Württemberg und können auf diese Weise Kinder mit besonderen Begabungen ihren Potenzialen gemäß fördern. Das ist absolut einmalig“, sagte Schopper aus diesem Anlass.
Einzigartig ist auch, dass dieses Förderprogramm wissenschaftlich begleitet wird. Darum kümmert sich neben dem Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung in Tübingen das Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation in Frankfurt am Main.
„Es ist sehr wichtig, Stärkere und Benachteiligte gleichermaßen zu fördern“, sagte Schopper, die bei der frühkindlichen Bildung einen Schwerpunkt ihrer Arbeit sieht und dabei gerade auch die Kinder aus sozial schwächeren und bildungsfernen Schichten fördern will. „Eine Gesellschaft braucht unbedingt beide Ansätze.“ Auch dem Vorstand der Hector-Stiftungen, Uwe Bleich, ist das ein Anliegen: „Ganz besonders wichtig ist uns, dass wir mit dem Programm Kinder aus allen sozialen Schichten erreichen.“
Kinderakademien der Stiftung gibt es nun auch im Nachbarland Hessen
Damit künftig alle Grundschulkinder, unabhängig von Herkunft und Status, das Angebot in erreichbarer Nähe nutzen können, plant die Stiftung jetzt den Aufbau einer eigenen Online-Akademie.
Bei den derzeit 69 Standorten ist eine gewisse Konzentration im Raum Stuttgart zu verzeichnen. Doch ist das Angebot tatsächlich flächendeckend und reicht im großen Bogen von Efringen-Kirchen im Südwesten bis Wertheim und Bad Mergentheim im Norden und Nordosten und bis nach Wangen im Südosten
Das Projekt der Hector-Stiftung hat mittlerweile auch jenseits der Landesgrenzen Aufmerksamkeit erregt und Nachfolge gefunden: Seit Beginn dieses Schuljahrs gibt es nämlich im benachbarten Hessen ebenfalls einige Kinderakademien; dort sind diese allerdings ausschließlich an ganztägig arbeitenden Grundschulen angesiedelt.