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It’s so Nice here

Nett hier? Oder: Das darf doch wohl nicht wahr sein!
Michael Schwarz)Reisen bildet. Insofern haben zwei amerikanische Influencerinnen alles richtig gemacht, als sie vor ein paar Tagen ein Flugzeug bestiegen, das sie nach Tunis brachte. Dabei wollten sie eigentlich nach Nizza. Doch waren sie am Schalter falsch verstanden worden. Kein Wunder, klingen „Tunis“ und „to Nice“ („nach Nizza“) auf Englisch doch nahezu gleich. Und auf die Idee, noch einmal auf ihre Bordkarte zu schauen, kamen die beiden Ladys nicht.
Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt
Stattdessen wurde ihnen erst im Flieger bewusst, dass sie nach Afrika fliegen. Und dann taten sie etwas, das sie besser unterlassen hätten. Sie setzten, kaum in Tunis gelandet, Himmel und Hölle in Bewegung, brachten sogar einen Piloten dazu, auf sie zu warten, obwohl dessen Maschine eigentlich schon startklar war, und kamen noch am selben Abend in Nizza an.
Was wäre wohl passiert, wenn sie dem Wink des Schicksals gefolgt wären? Dem Ruf des Muezzins? Wenn sie eingetaucht wären in eine andere Welt? Manchmal muss man sich treiben lassen wie jene Touristen, die statt in Bayreuth in Beirut stranden oder in Nepal statt in Neapel. Überall, wo man hinkommt, gibt es etwas zu sehen, etwas zu erleben.
Nicht nach Rio, nicht nach Washington und schon gar nicht nach Bangkok
Deshalb wohnt dem Slogan „ Nett hier. Aber waren Sie schon mal in Baden-Württemberg ?“ ein besonderer Zauber inne. Er taucht ja als Aufkleber oft gerade dort auf, wo alle Urlaub machen. Und erinnert einen daran, wo sich die wahren Schätze befinden. In Baden-Baden, nicht in Bangkok, in Wertheim, nicht in Washington, in Ravensburg, nicht in Rio. Wer braucht schon Nice, wenn er es so nice hat wie hier?