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Verwaltungshochschule Kehl und Stadtverwaltung Karlsruhe streben neue Form der Kooperation an

Rektor Beck und Oberbürgermeister Mentrup besiegeln die künftige Zusammenarbeit.
Stadt Karlsruhe)Kehl/Karlsruhe. Die Hochschule für öffentliche Verwaltung Kehl und die Stadt Karlsruhe wollen „die kommunale Verwaltung durch den Austausch von Wissen und Praxis weiterentwickeln“ sowie „die Anforderungen an eine zeitgemäße Verwaltung gemeinsam meistern“. Dazu unterzeichneten der Kehler Rektor Joachim Beck und Frank Mentrup (SPD), Oberbürgermeister der Fächerstadt, eine Kooperationsvereinbarung.
Digitalisierung, gesellschaftlicher Wandel und steigende Erwartungen an eine effiziente, bürgerorientierte Verwaltung: All das erfordere stetige Anpassung und Weiterentwicklung, heißt es in der Mitteilung.
Wissenstransfer soll auch mit kleineren Kommunen erfolgen
„Es ist wirklich etwas originär Neues, was wir da versuchen“, sagte Rektor Beck dem Staatsanzeiger. „Meines Wissens gibt es in dieser Form nicht, dass eine Großstadtverwaltung und eine Verwaltungshochschule gemeinsam ein Real-Labor aufbauen“. Die beiden Partner wollten so „den Know-How-Transfer in Baden Württemberg zwischen größeren und kleineren Kommunen einerseits, aber auch zwischen Wissenschaft und Praxis andererseits stimulieren.“
„Gemeinsam mit der Hochschule Kehl wollen wir die Verwaltung so gestalten, dass sie den Herausforderungen der Gegenwart gewachsen ist und sich gleichzeitig zukunftsorientiert aufstellt – bürgernah, innovativ und leistungsfähig“, erklärte Oberbürgermeister Mentrup.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, seien „Veränderungskompetenz und Reaktionsgeschwindigkeit entscheidend“, sagte dem Staatsanzeiger Björn Appelmann, Leiter der Stabsstelle Verwaltungs- und Managemententwicklung bei der Stadt Karlsruhe und seit Jahren auch Lehrbeauftragter an der Hochschule Kehl. Die Zeit zwischen Idee und Umsetzung müsse sich verringern.
Die Hochschule bringe ihre wissenschaftliche Expertise ein, ein breites Netzwerk sowie neue Ideen und Perspektiven von Studierenden, Lehrenden und Alumni. Die Stadt Karlsruhe könne auf den Erfahrungsschatz von zehn Jahren Verwaltungsentwicklung sowie bundesweite Netzwerkkontakte zurückgreifen. Reallabore wie das Agile Stadthaus und das Zukunftslabor bieten die Möglichkeit, moderne Arbeitsweisen zu erproben und weiterzuentwickeln. Für ihre innovative und quervernetzte Arbeitsweise hat die Stadt Karlsruhe vom Deutschen Städte- und Gemeindebund die Auszeichnung „Bewährt vor Ort“ erhalten.
Die Kooperation helfe nicht nur Karlsruhe, sondern eröffne auch anderen Städten und Gemeinden Zugang zu innovativen Ideen und Ressourcen, stärke das kommunale Netzwerk und fördere einen überregionalen Wissensaustausch.
Zunächst ist eine Internetplattform für den Wissensaustausch geplant
Studierende profitieren von Mitwirkungs- und Forschungsmöglichkeiten sowie einer Orientierung für ihre Karriere. Verwaltungsmitarbeiter erhalten Zugang zu Netzwerken, Best Practices und Weiterbildungsangeboten. „Wir möchten konkrete Lösungen entwickeln, die Verwaltungen jeder Größe unterstützen und gleichzeitig den fachlichen Austausch stärken“, so Mentrup.
Ein erstes Vorhaben der Kooperation ist der Aufbau einer Internetplattform bis zum Herbst: Sie soll wichtige Informationen, Best Practices und Werkzeuge für Veränderungen in Verwaltungen bereitstellen. Zudem dient sie als zentraler Anlaufpunkt für den Wissensaustausch.