Internationaler Frauentag

Landesverwaltung: Wenig Frauen in Führungsposition

Die Landesregierung hat sich im Koalitionsvertrag der Gleichstellung von Männern und Frauen verschrieben. In der Landesverwaltung ist aber noch viel Luft nach oben, gerade mit Blick auf Führungspositionen, wie eine Abfrage der SPD zum internationalen Frauentag zeigt. 

Die SPD-Abgeordnete Dorothea Kliche-Behnke sieht beim Thema Gleichberechtigung noch viel Luft nach oben.

dpa/Uli Deck)

Stuttgart. Der Männerüberhang in den Körperschaften, in Anstalten und Stiftungen des Landes ist gewaltig. Passend zum Internationalen Frauentag am 8. März hat die SPD-Landtagsfraktion in den Ministerien abgefragt, wie viele Führungspositionen mit Frauen besetzt sind. Parität ist eine Seltenheit. Im Durchschnitt sind drei Viertel Männer, in manchen Bereichen auch vier Viertel. So wird etwa kein einziger der 21 Forstbezirke in Baden-Württemberg von einer Frau geleitet.

Allein das Kultusministerium sticht heraus. 583 Positionen sind in Verantwortung des grün-geführten Ressorts zu besetzen, darunter auch in Geschäftsführung, Aufsichtsgremien oder Verwaltungsräten. Der Frauenanteil liegt bei 50 Prozent. Als ein Beispiel für die Schieflage steht dagegen das ebenfalls grüngeführte Verkehrsministerium, das Beschäftigte in drei Dutzend Gremien schickt: Nur in acht Fällen sind es Frauen.

Über die Regionalverbände gibt das zuständige Wohnbauministerium Auskunft: 82 Prozent der Führungspositionen sind mit Männern besetzt. „Tatsächlich haben wir massive Probleme bei der Gleichberechtigung im Land“, bewertet die SPD-Abgeordnete Dorothea Kliche-Behnke die Antworten aus den einzelnen Häusern. Im Koalitionsvertrag von 2021 hatten Grüne und CDU sich dem Ziel einer umfassenden Gleichstellung von Frauen und Männern in allen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, wissenschaftlichen, kulturellen und digitalen Belangen verschrieben. „Tatsächlich haben wir massive Probleme bei der Gleichberechtigung im Land“, bewertet Kliche-Behnke die Antworten aus den einzelnen Häusern. Dabei müsse das Land doch Vorbild sein, „aber davon sind wir meilenweit entfernt“.

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