Themen des Artikels
Um Themen abonnieren und Artikel speichern zu können, benötigen Sie ein Staatsanzeiger-Abonnement.Meine Account-Präferenzen
Neue Methode für Datensicherheit

Forscher vom Karlsruher Institut für Technologie haben daher in einem Projekt mit mehreren Partnern einen neuen Weg gesucht, um Datensicherheit auch künftig zu gewährleisten.
IMAGO/Westlight)Karlsruhe. Quantencomputer sind „ein Schreckgespenst für die Datensicherheit“, heißt es in einer Mitteilung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Denn sie dürften bald in der Lage sein, viele heute gängige Verschlüsselungsmethoden zu knacken. Dies betrifft vertrauliche Daten wie E-Mails, Messenger-Nachrichten und Online-Banking.
Forscher des KIT haben ein Verfahren entwickelt, das Internetverbindungen gegen diese Bedrohung absichern kann – und das mit klassischer Hardware.
Symmetrische Verschlüsselung sorgt für mehr Sicherheit
Wo liegt das Problem? Quantencomputer können große Zahlen in Primfaktoren zerlegen, was üblichen Computern extrem schwerfällt „Und wer die Primfaktoren einer großen Zahl kennt, kann die Verschlüsselung brechen“, sagt Laurent Schmalen vom Institut für Nachrichtentechnik des KIT. Um diese Gefahr abzuwehren, setzt das neue Verfahren auf symmetrische Verschlüsselung. Dabei tauschen die beteiligten Parteien vorab einen virtuellen Schlüssel aus, um Daten später sicher zu entschlüsseln. Bisher war dafür teure Spezialhardware nötig. Die Forscher des KIT haben jetzt gezeigt, dass dies auch mit Standardhardware aus der Glasfaserkommunikation möglich ist – wie sie in Haushalten für Internetanschlüsse genutzt wird. „So können wir das globale Kommunikationsnetz abhörsicher machen“, so Schmalen. Das gehe innerhalb von fünf Jahren.
Verfahren ist laut Experte praxistauglich und leistungsstark
Dieses Verfahren wurde Ende März in München mit Erfolg demonstriert. Das Projektteam hat innovative Algorithmen entwickelt, die sicherstellen, dass die Schlüssel exakt übereinstimmen und die Verbindung abhörsicher bleibt. Laut Tobias Fehenberger von der Firma ADVA Network Securityliefert das Projekt praxistaugliche und leistungsstarke Lösungen für quantensichere Verschlüsselung.
Das Bundesforschungsministerium hat das Vorhaben mit 3,4 Millionen Euro gefördert, wovon das KIT 350.000 Euro erhielt. Zu den Partnern gehören neben dem KIT unter anderem die Ludwig-Maximilians-Universität München und Unternehmen aus der Glasfasertechnik.