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Studentische Hilfskräfte streiken beim Hochschulaktionstag für einen Tarifvertrag

Etwa 500 Beschäftigte des Landes sowie studentische Hilfskräfte folgten am Montag dem Aufruf von Verdi und GEW für einen Warnstreik. Damit weitete das Bündnis aus Gewerkschaften und Studierendenvertretungen die Maßnahmen aus, mit denen mehr Gehalt, ein studentischer Tarifvertrag und bessere Arbeitsbedingungen an Hochschulen und Universitäten gefordert werden.

Vor der Neuen Aula der Universität Tübingen versammelten sich studentische Beschäftigte, um sich für einen studentischen Tarifvertrag einzusetzen.

TVStud Tübingen)

Tübingen. Ein Bündnis aus Gewerkschaften, Initiativen und Studierendenvertretungen hatte dazu aufgerufen, am Montag standen sie trotz wiederkehrendem Nieselregen vor der Neuen Aula :  Im Rahmen eines Hochschulaktionstags legten Beschäftigte und studentische Hilfskräfte der Eberhard Karls Universität ihre Arbeit nieder und gingen für mehr Lohn und einen bundesweit gültigen Tarifvertrag für studentische Beschäftigte ( TVStud ) auf die Straße. Auch Beschäftigte des Studierendenwerks Tübingen-Hohenheim sowie des Regierungspräsidiums Tübingen, Vermögen und Bau, des Landestheaters sowie der Landesdenkmalpflege waren zum Warnstreik aufgerufen.

Studentische Beschäftigte und Doktoranden bemängeln Arbeitsbedingungen

An der Kundgebung gegen Mittag nahmen laut der Studierendeninitiative TVStud Tübingen 500 Personen teil, davon etwa 100 studentische und wissenschaftliche Hilfskräfte. Ein Mitglied der Initiative ging in einer Rede darauf ein, dass „ein Tarifvertrag für studentische Hilfskräfte ja kein Kraftakt sein müsste“, wenn die Bundesregierung innerhalb von drei Tagen 100 Milliarden Euro für Rüstung bereitstellen könne. Eine Doktorandin wies auf die hohe Unsicherheit hin, die ihre Beschäftigung mit sich bringe, unter anderem durch häufige Arbeitsplatzwechsel und schlechte Bezahlung während der Promotion.

Warnstreiks fanden unter anderem in Mannheim, Heidelberg, Karlsruhe und Ulm statt. An den Universitäten Hohenheim und Stuttgart (Campus Vaihingen) sind Warnstreiks für Dienstag bzw . Mittwoch geplant.

Bisher noch kein Entgegenkommen des Landes

Anfang Dezember gehen die Tarifverhandlungen für Beschäftigte des Landes in die dritte Runde. Auf Bundesebene führt Verdi gemeinsam mit einem Gewerkschaftsbündnis Tarifverhandlungen für rund 1,2 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst der Länder. Gefordert werden 10,5 %, mindestens aber monatlich 500 Euro mehr Gehalt. Ein Gegenangebot gibt es bisher nicht.

Gewerkschaften und Studierendenbündnisse fordern außerdem die Aufnahme von studentischen Beschäftigten in den Tarifvertrag. Bisher lehnten in Baden-Württemberg das Wissenschaftsministerium und Ministerin Petra Olschowski (Grüne) dies ab. Seit der Erhöhung des Mindestlohns im Oktober 2022 bekommen studentische Hilfskräfte ohne Abschluss eben diesen, also 12 Euro in der Stunde, wissenschaftliche Hilfskräften mit Bachelor-Abschluss gerade einmal 87 Cent mehr mit 12,87 Euro. Nach dem Masterabschluss steigt die Vergütung dann auf 17,49 Euro. 

Mehr zu den Herausforderungen für studentische und wissenschaftliche Hilfskräfte und den Gründen für die Forderung eines Tarifvertrags lesen Sie hier .

Jule Rona Eccard

Rona Eccard hat in Hohenheim Kommunikationswissenschaft studiert und währenddessen Erfahrungen im Texten, Moderieren und als freie Journalistin gesammelt. Nun studiert sie Allgemeine Rhetorik im Master an der Universität Tübingen und beschäftigt sich weiterhin begeistert mit Social Media, Sprache(n), Fotografie und Videobearbeitung. Seit März 2022 unterstützt sie die Online-Redaktion beim Staatsanzeiger.

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