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Zurück in die Zukunft

Mit dem DeLorean reisen Marty McFly und Doc Brown in dem Film "Zurück in die Zukunft" durch die Zeit. Ähnlich wie die Züge der Deutschen Bahn.
imago/Sebastian Geisler)Die Deutsche Bahn neigt dazu, ihre Fahrgäste ungefragt auf Zeitreise zu schicken. Wenn die digitale Anzeige im Zug plötzlich in gelben Buchstaben den 26. März 2006 verkündet, mag manch einer verdutzt schauen. Dabei sollte eine Reise durch die Zeit eigentlich nicht überraschen: Die roten Züge sind schließlich das deutsche Pendant zur blauen Telefonzelle, mit der schon Doctor Who aus der gleichnamigen Science-Fiction-Serie durch die Zeit reiste. Die Telefonzelle, die von innen größer ist als von außen, hat wohl auch das mit den Waggons der DB gemeinsam. Warum sonst würden sie die Anzahl ihrer Wagen so selbstbewusst und zu den Stoßzeiten verringern?
Dass die Bahn ausgerechnet ins Jahr 2006 springt, dürfte kein Zufall sein. Damals gingen nur knapp die Hälfte der Baden-Württemberger zur Landtagswahl. Die perfekte Wahl für die Bahn. Immerhin muss dann auch keiner pünktlich im Wahlraum sein und der amtierende Ministerpräsident Günther Oettinger kann ganz entspannt den Sieg seiner CDU feiern. Bei seiner Gewohnheit, schneller zu plappern als ein ICE fährt, könnte er die verlorene Zeit aber sowieso schnell wieder reinholen.
Doch die Bahn wäre nicht die Bahn, wenn sie ihre Fahrgäste nur in die Vergangenheit schicken würde. Sie beschleunigt auch in die Zukunft: nur leider oft ohne Zielkoordinaten. Dann steigen wir gut und gerne mal eine Stunde später aus, als wir geplant haben. Marty McFly aus dem Film „Zurück in die Zukunft“ hätte darüber nur gelächelt. Mit dem Delorean war er immer pünktlich – notfalls hat er einfach die Zeit vordatiert.