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Wahlen und Qualen

Kolumnist Christoph Sonntag nimmt in seiner Kolumne die politischen Geschehnisse des Jahres 2024 mit einem Augenzwinkern unter die Lupe.
imago images / STAR-MEDIA)Wir blicken nochmals zurück auf das Jahr 2024, das viele als schlecht bezeichnen. Dabei hat es doch etwas ganz wunderbar Neues gebracht, etwas Weltveränderndes: Die Deckel bleiben neuerdings an den Plastikflaschen hängen! Soweit das Positive, der Rest kann weg.
Neuwahlen am Horizont, die Politiker hängen sich wieder selber auf und erschrecken uns arme Bürger an jeder Kreuzung auf den Wahlplakaten zu Tode. Und während wir Wähler uns immerwährend wundern, wandern die Politiker: Volker Wissing wandert weg von der FDP hin zum doppelten Ministeramt. In seiner Freizeit trinkt er gerne ein Glas Weilheimer Wanderberg und liest ein gutes Buch, zum Beispiel die „Wanderhure“.
Wissing soll laut Bundesrechnungshof einen Schaden von etwa 87,5 Millionen Euro zulasten der Steuerzahler verursacht haben mit seinem „Förderprogramm zur Senkung der hohen Trassenpreise“. Da jubelt der Bürger: „Herrlich! Im Vergleich zu der halben Milliarde, die Andreas Scheuer mit der Maut in den Sand gesetzt hat, ist das ja ein richtiges Schnäppchen!“
Und schon sind wir beim Thema: Jeder Wähler, offensichtlich weltweit, ist offensichtlich bis in den Kern enttäuscht von allen etablierten Parteien, weil er sich von ihnen immer wieder belogen fühlt.
Aber Wahlversprechen sind Maximalforderungen, die im demokratischen System zum Kompromiss schrumpfen, der allen daran Beteiligten gleich weh tun muss. Daran hat sich der Bürger weltweit offensichtlich sattgesehen. Man kann es ein bisschen verstehen; was er aber in seiner Verzweiflung tut, ist, eine Alternative zu wählen, die keine Alternative ist!
Wie kann ich als amerikanischer Wähler hoffen, dass Donald Trump und Elon Musk, zwei offen egoistische Unternehmer, irgendetwas entscheiden könnten, was vornehmlich der Allgemeinheit nutzt? Da fällt mir nur noch Erich Kästner ein: „Nur die Dummheit pflanzt sich gratis fort!“
Die Freiheit, in der wir leben, können wir nur in der Freiheit wieder verlieren. Und auf dem besten Wege dahin blicken wir nach Österreich und auf den nächsten Kanzler dort.
Irgendwie schwingen da die Worte „Reich“ und „Kanzler“ mit…