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Straßenausbau

B 29: Neuer Bypass für die Lebensader des Ostalbkreises

Nach viereinhalb Jahren Bauzeit ist der Ausbau der Bundesstraße 29 zwischen Essingen und Aalen abgeschlossen. Am kommenden Dienstag wird der Abschnitt für den Verkehr freigegeben.

Die Anschlussstelle Aalen-West wurde beim vierspurigen Ausbau der Bundesstraße 29 kreuzungsfrei neu errichtet.

ARGE Rossaro/Haag Bau)

Aalen/Essingen. In einer Vorlage für den Kreistag des Ostalbkreises im Herbst vergangenen Jahres wird die Bundesstraße 29 als wichtigste Verkehrsachse und Lebensader der Region bezeichnet. Nun wurde eine weitere Engstelle auf der Strecke beseitigt. Am Montag wird die Verbindung zwischen Essingen und Aalen offiziell für den Verkehr freigegeben.

Der vierspurige Ausbau des dreieinhalb Kilometer langen Straßenabschnitts hat eine jahrzehntelange Geschichte. Schon Anfang der 1980er-Jahre war das Verfahren zur Linienbestimmung abgeschlossen worden, zehn Jahre später wurde das Planfeststellungsverfahren begonnen. Dann musste die Planung geändert werden, sodass es bis nach der Jahrtausendwende dauerte, bis ein neues Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden konnte. Im Dezember 2002 wurde der Planfeststellungsbeschluss erlassen, doch bis gebaut wurde, dauerte es noch fast 18 Jahre.

Ausbau zumeist bei laufendem Verkehr

Das für das Projekt zuständige Baureferat Ost des Regierungspräsidiums Stuttgart hat die Arbeiten in zwei Bauabschnitte aufgeteilt. Von Oktober 2020 bis Ende 2023 wurde der erste Teil des Vorhabens erledigt. Im Oktober 2022 wurde der zweite Abschnitt begonnen, der nun abgeschlossen ist.

Die Bauarbeiten stellten die Bauunternehmen und die Straßenbauverwaltung vor große Herausforderungen. Denn der Verkehr auf der Fernverbindung aus dem Remstal in Richtung A 7 lief die meiste Zeit weiter. „Hierzu musste eine ausgeklügelte Bauablaufplanung ausgearbeitet und in der Praxis umgesetzt werden, erklärt Projektleiter Markus Fürstenberger vom Baureferat Ost mit Sitz in Ellwangen. Im zweiten Bauabschnitt war die B 29 zwischen der neuen Ausfahrt Essingen und Aalen-West für 13 Monate komplett gesperrt, der Verkehr wurde über Landesstraßen und kommunale Straßen umgeleitet. Bei rund 24 000 Fahrzeugen und mehr pro Tag war das eine logistische Herausforderung.

Für den Ausbau der B 29, für den neben den neuen Richtungsfahrbahnen insgesamt 13 Brücken, Durchlässe, Stützmauern und Lärmschutzwände errichtet werden mussten, hat der Bund rund 60 Millionen Euro ausgegeben. Die Kosten seien damit nach dem heutigen Stand im kalkulierten Rahmen geblieben, sagt Markus Fürstenberger.

Pilotprojekt für BIM-Einsatz im Straßenbau

Der B-29-Ausbau war auch ein Pilotprojekt für die Anwendung von Building Information Modeling, kurz BIM, im Straßenbau. Der Einsatz der vollständig digitalen Tools für Planung und Bauausführung habe auch dazu beigetragen, dass das Projekt im Zeit- und Kostenplan geblieben sei, erklärt Fürstenberger.

Allerdings lief der BIM-Einsatz in der Praxis noch nicht an allen Stellen rund. „Durch den frühzeitigen Einsatz von BIM in der Bauausführung kam es immer wieder zu Problemen in der Umsetzung“, erklärt der Projektleiter. Diese hätten jedoch durch die Zusammenarbeit aller Projektbeteiligten und durch projektspezifische Anpassung gelöst werden können. Die aus dem Pilotprojekt gewonnenen Erkenntnisse zeigten aber, dass die Arbeitsweise nach BIM noch weiterentwickelt werden müsse.

Für das Land war der BIM-Einsatz ein Testlauf. Denn für Landesstraßen soll die digitale Planung und Bauabwicklung 2027 flächendeckend eingeführt werden. Der Bund will dies für Autobahnen und Bundesstraßen bereits 2026 zur Pflicht machen.

Daten und Fakten

Maßnahme: Vierspuriger Ausbau der B 29 zwischen Essingen und Aalen

Bauherr: Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Land Baden-Württemberg, Regierungspräsidium Stuttgart

Länge der Ausbaustrecke:  3,5 Kilometer

Bauzeit: 1. Bauabschnitt 10/2020 bis 12/2023, 2. Bauabschnitt 10/2022 bis 5/2025

Kosten: rund 60 Millionen Euro

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