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Zollstreit

Baden-Württembergische Exportwirtschaft leidet schon jetzt  unter Trumps Politik

86 Prozent der Unternehmen in Baden-Württemberg spüren laut Umfrage einer Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer schon jetzt negative Auswirkungen der Wirtschaftspolitik des US-Präsidenten. Die Wirtschaft im Südwesten fühlt sich dabei stärker betroffen als die deutschen Unternehmen insgesamt.

Fehlende Planungssicherheit belastet exportorientierte Unternehmen in Baden-Württemberg derzeit am stärksten.

IMAGO/imagebroker)

Stuttgart. Die neuen Zölle für viele Waren aus der EU, die in die USA exportiert werden sollen, sind zwar erst am Donnerstag in Kraft getreten, doch die Handelspolitik von Donald Trump hat die baden-württembergische Exportwirtschaft auch schon zuvor belastet. In einer Blitzumfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) gaben 86 Prozent der Unternehmen aus dem Südwesten an, dass sie negative Auswirkungen bereits jetzt spüren.

Damit wirkt sich die US-Handelspolitik in Baden-Württemberg gravierender aus als bundesweit. Da fühlten sich nur 72 Prozent der Unternehmen von der US-Politik negativ betroffen. Als größte Belastung nennen die Unternehmen mit einer überwältigenden Mehrheit von 80 Prozent die Unsicherheit und mangelnde Zuverlässigkeit der US-Zollpolitik.

Ein Viertel der Unternehmen will die Zölle nicht weitergeben

Als weitere Hemmnisse sehen die befragten Unternehmen die Höhe des „Basiszollsatzes“ von 15 Prozent, die teuren und bürokratischen Zollverfahren, die Exportkontrollen und die sektoralen Zölle vor allem bei Produkten aus Stahl und Aluminium. Letztere werden vor allem aus Baden-Württemberg stark kritisiert.

„Das handelspolitische Agieren der aktuellen US-Regierung kennt keine Gewinner, sondern nur Verlierer“, kommentiert Claus Paal, Vizepräsident des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertages, die Ergebnisse. Zölle seien der falsche Weg, weil sie Wettbewerb und damit Fortschritt behinderten.

Ein Viertel der exportorientierten Firmen aus dem Land will die Zölle nicht an ihre Kunden weitergeben. Das sind deutlich mehr als im Bundesdurchschnitt (15 Prozent). Das betrifft vor allem die Automobilhersteller, die die höheren Zölle nicht oder nicht in vollem Umfang weitergeben können.

Fast ein Drittel rechnet mit spürbarer Entlastung

38 Prozent der befragten Unternehmen mit US-Geschäft erwarten trotz des Zoll-Deals weiterhin negative Auswirkungen. 30 Prozent rechnen dagegen mit einer spürbaren Entlastung.

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