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Baukonjunktur

Bauwirtschaft hofft auf Sondervermögen Infrastruktur

Der Wohnungsbau und der öffentliche Bau sind im Februar deutlich im Minus. Dagegen zieht der Auftragseingang im Wirtschaftshoch- und -tiefbau nachdrücklich an. Die Bauwirtschaft mahnt die öffentlichen Auftraggeber, sich auf das milliardenschwere Sondervermögen Infrastruktur vorzubereiten.

Land und Kommunen sollten rasch neue Bauprojekte ausschreiben, hofft die Bauwirtschaft.

dpa/photothek.de/Florian Gaertner)

Stuttgart . Der Motor der Baukonjunktur in Baden-Württemberg stottert weiterhin. Die Umsätze im Februar sind gegenüber dem Vormonat im Wohnungsbau um 11,6 Prozent und im Wirtschaftshochbau um 11,9 Prozent gesunken. Das zeigen aktuelle Berechnungen des Statistischen Landesamts. Damit sei der Aufschwung, der bei den Auftragseingängen im Wohnungsbau im Januar zu spüren war, ins Stocken geraten, teilt der Verband Bauwirtschaft Baden-Württemberg mit. Über alle Sparten hinweg verzeichnete die baden-württembergische Bauwirtschaft im Februar allerdings nur einen leichten Umsatzrückgang von 0,6 Prozent.

Hohe Auftragseingänge im Wirtschaftshoch- und tiefbau

Als positiv vermelden die Statistiker, dass die Nachfrage im Wirtschaftsbau deutlich anzieht. Hier sei bei den Auftragseingängen ein Plus von knapp 32 Prozent zu verzeichnen. „Sowohl im Wirtschaftshoch- als auch im Wirtschaftstiefbau sind die hohen Auftragseingänge erfreulich und stellen einen klaren Richtungswechsel im Vergleich zum Vorjahr dar“, so der Verband. Demgegenüber stehe jedoch der öffentliche Bau, der einen starken Auftragsrückgang aufweise und damit eine Momentaufnahme der finanziellen Situation in den Kommunen darstelle.

Thomas Möller, Hauptgeschäftsführer der Bauwirtschaft Baden-Württemberg hofft auf das milliardenschwere Sondervermögen Infrastruktur der Bundesregierung. Es sei jetzt wichtig, dass zeitnah feststehe, wie die Mittel verteilt würden. So könnten Land und Kommunen die Finanzierung planen und neue Bauprojekte ausschreiben.

Bauverwaltung muss Personal aufstocken

Möller zufolge seien zahlreiche Straßen, Brücken und Schienen „dringend sanierungsbedürftig“. Angesichts des anstehenden Sonderpakets appelliert Möller an die öffentlichen Auftraggeber, die Situation personell nicht zu vernachlässigen. „Die öffentliche Bauverwaltung muss nicht nur digitalisiert, sondern auch personell aufgestockt werden, damit sie nicht bald von einer Aufgabenflut überwältigt wird“, mahnt er.

Damit mehr Wohnraum gebaut werden kann, hält Möller an seinen Forderungen fest die Grunderwerbsteuer zu senken und die Neubauförderung auf den Effizienzhaus-Standard EH55 zu beschränken. Die Bauwirtschaft argumentiert, dass der bislang geltende strengere EH40-Standard zu teuer und aufwendig sei. Beide Maßnahmen könnten für schnelle Entlastung im Wohnungsbau sorgen, ist Möller überzeugt.

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