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Kolumne

Bei der Arbeitszeit ist Volkes Stimme sehr vielstimmig

Seit Bundeskanzler Friedrich Merz angekündigt hat, die Arbeitszeitregelungen in Deutschland flexibilisieren zu wollen, wird mit vielen Umfragen nach der Einstellung der arbeitenden Bevölkerung in dieser Frage geforscht. Die unterschiedlichen Ergebnisse sind dabei kein echter Maßstab für politische Weichenstellungen.

73 Prozent der Arbeitnehmer wollen nicht ungebrenzt lange Arbeitstage haben. Aber starr am Acht-Stunden-Tag festhalten will dennoch nur eine Minderheit

IMAGO/Zoonar/Sirijit Jongcharoenkulchai)

Wenn es um die Arbeitszeit in Deutschland geht, sind nicht 8, 10, 40 oder 35 die derzeit wichtigsten Zahlen, sondern die 73. Damit ist nicht etwa die neue Wochenarbeitszeit gemeint, die CDU-Bundeskanzler Friedrich Merz gemeinsam mit den Präsidenten und Hauptgeschäftsführern von Arbeitgeberverbänden propagieren könnte. 73 ist die Zahl, die in Umfragen, die abfragen, wie die Deutschen zu einer Flexibilisierung der täglichen Arbeitszeit stehen, ganz oben steht. Vor einem Monat hatte das Jobportal Stepstone fragen lassen, ob sie bereit wären, an einigen Tagen länger als acht Stunden zu arbeiten, wenn sie dafür an anderen weniger arbeiten dürfen. Und just 73 Prozent sagten ja.

Zahlreiche Umfragen zur Arbeitszeitdebatte

Nun hat das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung nach den Arbeitszeitwünschen gefragt und diesmal antworteten abermals 73 Prozent, allerdings auf eine ganz andere Frage, die nach einer unbegrenzten tägliche Arbeitszeit. Die Ablehnung fiel eindeutig aus. Was lernen wir aus diesen Umfragen, zu denen es noch etliche in den vergangenen Wochen gab? Auf Volkes Stimme sollte die Politik an dieser Stelle nicht vertrauen. Die ist, je nach Fragestellung, einfach zu vielstimmig.

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